The scientific potential of archaeological collections from regional and local museums in Lower Austria - The example of the City Museum Korneuburg

Als sprichwörtliches "Gedächtnis der Region" haben die niederösterreichischen Regional- und Heimatmuseen eine zentrale Funktion bei der Bewahrung, Vermittlung und Erfor-schung des kulturellen und natürlichen Erbes des Landes. Als wesentlicher Teil des kultu-rellen Erbes finden sich in diesen Museen zahlreiche Sammlungen von Artefakten aus der Ur- und Frühgeschichte. Viele dieser Objekte wurden in den Vor- und Nachkriegsjahrzehn-ten von engagierten Amateuren und Lokalhistorikern gesammelt, die ihre Sammlungen an-schließend verschiedenen Museen und Universitäten schenkten. Viele dieser Sammlungen sind noch immer nicht oder nur teilweise inventarisiert, noch weniger sind digitalisiert oder wissenschaftlich erforscht. Der potenzielle Mehrwert für die Archäologie ist somit bei vielen dieser Sammlungen völlig unbekannt und ungenutzt. Das Projekt konzentriert sich auf die archäologische Sammlung des Stadtmuseums Kor-neu-burg, die zu einem großen Teil durch Schenkungen von Sammlern und Heimatfor-schern bereichert wurde. Neben prähistorischen Funden aus der unmittelbaren Umgebung Korneuburgs beherbergt das Museum auch einen beachtlichen Bestand an Objekten, deren Fundgeschichte auf den ersten Blick nicht mehr nachvollziehbar scheint. Das interdiszipli-näre Dissertationsprojekt, das archäologische Forschung mit Sammlungskunde und Wis-senschaftsgeschichte verbindet, wird gemeinsam vom Zentrum für Kulturen und Technolo-gien des Sammelns der UWK und dem Stadtmuseum Korneuburg durchgeführt. Neben einer vollständigen Inventarisierung der archäologischen Objekte aus verschiedenen Epo-chen, der Digitalisierung und Dokumentation in der Museumsdatenbank, sollen Methoden entwickelt werden, um die Herkunft und Geschichte der Objekte nachvollziehbar zu rekon-struieren. Darüber hinaus soll die Sammlungsgeschichte des Museums auch im weiteren Kontext der archäologischen Forschung in der Region Korneuburg und in Niederösterreich kritisch beleuchtet werden.