Description
Der Klimawandel betrifft alle in Österreich, insbesondere auch die Städte. Durch die Versiegelung des urbanen Raums und das Zubetonieren von grünen Flächen gehen die Vorteile von natürlicher Beschattung und Abkühlung angesichts immer heißer werdender Sommer verloren. Der Großteil der Oberflächen im urbanen Raum besteht zumeist aus Materialien die wasserundurchlässig und wärme-absorbierenden sind (Asphalt, Beton, Ziegel, etc.). Im Gegensatz zu feuchtigkeitsspeichernden na-türlichen Böden und Vegetationsschichten können die versiegelten Flächen Niederschlagswasser nur in geringem Ausmaß aufnehmen. Das Wasser läuft von solchen Oberflächen schnell ab und steht für Verdunstungsvorgänge nicht mehr zur Verfügung. In Kombination mit anderen typischen Faktoren im urbanen Raum wie z.B. fehlende Beschattung, geringe Luftzirkulation und starke Abgasbelastung entstehen sogenannte urbane Hitzeinseln bzw. „Urban Heat Islands“ (UHI), d.h. akkumulierte Tem-peraturunterschiede zwischen Stadt und Umland bzw. verschiedenen Stadtteilen. Das Resultat ist zumeist ein immer höherer Energiebedarf für Klimatisierung in den Sommermonaten, der diesen Kreislauf nur noch weiter anheizt. Grüne Infrastruktur (GI) im urbanen Raum, nicht zuletzt begrünte Dächer und Fassaden, leisten einen wichtigen Beitrag, diesen Kreislauf in den Griff zu bekommen. GI hilft, durch Verdunstung des aufgenommenen Niederschlagswassers die Umgebungsluft abzukühlen. Durch die natürliche Kühl-leistung von Pflanzen kann der UHI-Effekt abgeschwächt bzw. vorgebeugt werden. Weitere positive Wirkungen von GI für das Stadtklima sind z.B. die Erhöhung der Luftfeuchtigkeit, Windschutz sowie die Absorption von UV-Strahlung. Diese mikroklimatischen Auswirkungen von Pflanzen im Urbanen Raum helfen den Energiebedarf für Klimatisierung in den Sommermonaten zu reduzieren und schüt-zen damit das Klima. Des Weiteren war die KEM Krems bereits im Schuljahr 2016/17 Schauplatz eines sehr ambitionierten Klimaschulen-Projekts zum Thema Gebäudebegrünung und Urban Farming. Im damals durchgeführ-ten Klimaschulen-Projekt mit dem Titel „Green City: Kremser Schulen machen nicht blau sondern grün“ wurden unter anderem mehrere Schulfassaden begrünt und auch ein neuer Urban Farming Schulgarten im Herzen von Krems angelegt. Die Aktivitäten der Kremser SchülerInnen lösten bei BürgerInnen, Stadtvertretern und Gewerbetreibenden ein starkes Echo aus. Nicht zuletzt auch dank der Verknüpfung des Projekts Green City“ mit dem Kremser Stadtentwicklungsprozess wurde der Zusammenhang zwischen Gebäudebegrünung und Klimaschutz bzw. Klimawandelanpassung erstmals in den Fokus der Kremser Öffentlichkeit gerückt. VertreterInnen der Schulen waren eingeladen, im Rahmen der jährlichen „Zukunftskonferenz“, wo unter Einbindung der Kremser BürgerInnen die wichtigsten Visionen für die Stadtentwicklung bis 2030 diskutiert werden, Sinn und Zweck ihrer Ak-tivitäten in „Green City“ zu erläutern. Auch Partner aus der Bauwirtschaft, wie z.B. die in der Region führende Wohnbaugenossenschaft Gedesag, unterstützten das Klimaschulen-Projekt. Aufbauend auf diese gute Basis möchte die KEM Krems mit dem Leitprojekt Greenovate K(r)EMs den nächsten Schritt setzen und unter Einbindung der Gedesag, dem wichtigsten Wohnbauträger in der Region, aufzeigen, wie auch im ländlichen Raum urbane Zentren durch Gebäudebegrünung fit für den Kli-mawandel gemacht werden können. Begrünte Gebäude im städtischen Raum bieten neben den oben bereits erwähnten energetischen Vorteilen eine Vielzahl an weiteren positiven Effekten wie z.B. erhöhter Witterungsschutz für die Bausubstanz, Reinigung der Luft von CO2 und Feinstaub, verbesserte Niederschlagsretention und Entlastung des Kanalsystems, Schalldämmung, neuer Lebensraum für Flora unund Fauna, oder die Erschließung bis dato ungenutzter Flächen für Nutzpflanzenanbau.
Details
Duration | 01/04/2018 - 31/03/2019 |
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Funding | sonstige öffentlich-rechtliche Einrichtungen (Körperschaften, Stiftungen, Fonds) |
Program | Klima und Energie-Modellregion |
Department | |
Principle investigator for the project (University for Continuing Education Krems) | Dipl.-Ing. Dr. Christine Rottenbacher |