Description

Durch die Entwicklungen neuer Technologien hat Stalking eine neue Dimension bekommen. Cyberstalking wird immer mehr als Mittel der Bedrohung und Belästigung eingesetzt. Dabei sind Privatpersonen und Unternehmen gleichermaßen betroffen. Dennoch lässt sich hier ein Unterschied in den Cyberstalking-Methoden erkennen. Bei Privatpersonen wird in erster Linie durch E-Mail und SMS gestalkt. Das Cyberstalking durch Chats und Verbreitung von Inhalten auf Websites findet vereinzelt statt. Die angenommene Vermutung, dass Plattformen wie www.facebook.com u. Ä. hauptsächlich zum Cyberstalking verwendet werden, konnte nicht bestätigt werden. Knapp 2,7 % der Österreicher im Alter von 18 – 66 Jahren gaben an, über die Verbreitung von Inhalten auf Websites gestalkt worden zu sein. Frauen werden zu gleichen Teilen gestalkt wie Männer. Dies ist ein Unterschied zur klassischen Stalking-Forschung, wo zumeist Frauen die Opfer sind. Die TäterInnen sind oftmals anonym. Bei einer Identifizierung werden trotzdem häufiger Männer als Täter angegeben. Dennoch lässt sich ein Unterschied im Beziehungsaspekt in den Cyberstalking-Methoden erkennen. Leute, die über E-Mail und Chats gestalkt werden, kennen sich in den meisten Fällen nicht. Im Falle von Cyberstalking mittels SMS steht klar der Beziehungsaspekt im Vordergrund, hier wird vor allem durch ehemalige BeziehungspartnerInnen gestalkt. Ein wesentlicher Aspekt der Studie war auch der Einfluss der Staatszugehörigkeit von TäterInnen und Opfer.Den Ergebnissen der Studie zufolge kann man davon ausgehen, dass in vielen Fällen Cyberstalking als neue Art der Bedrohung gesehen wird, die es zuvor noch nicht gab. In den Fällen vom Cyberstalking durch SMS und Verbreitung von Inhalten auf Websites wird vor allem bei den Privatpersonen eine Ausweitung des klassischen Stalkings gesehen, da hier ein klarer Beziehungsaspekt vermutet werden kann. Auch datenschutz- und medienrechtliche Ansprüche, die grundsätzlich bestehen können, zeigen erhebliche Probleme bei der Rechtsdurchsetzung. Juristisch gesehen kann man erkennen, dass Cyberstalking relativ engmaschig reguliert ist. Neben den strafrechtlichen Schutz treten zivil-, medien- und datenschutzrechtliche Regeln, die greifen können. Ihnen allen ist aber gemein, dass das Opfer hier mit erheblichen Problemen bei der Rechtsdurchsetzung zu kämpfen haben kann. Des Weiteren werdne Personen, mit Migrationshintergrund nicht häufiger gestalkt als ÖsterreicherInnen. In weiteren Forschungen gilt es, TäterInnen genauer zu identifizieren und Prävention durch Aufklärung in der Bevölkerung durchzuführen.

Details

Duration 01/11/2008 - 30/04/2010
Funding FFG
Program KIRAS
Department

Department for E-Governance and Administration

Center for Infrastructural Security

Principle investigator for the project (University for Continuing Education Krems) Mag. Dr. Edith Huber
Project members

Publications

Huber, E. (2016). Cyberstalking in Österreich - Ich mache Dir das Leben zur Hölle. Kripo.at: 25-27

Huber, E., Duchkowitsch, W., Forgo, N., Buchmann, A., Steindl C. (2011). Cyberstalking - Eine neue Form der Gewalt? BMVIT, Tagungsband: 156

Lectures

Cyberstalkingverhalten der Österreicher

Fachtagung Uni Wien, 25/03/2010

Back to top