Die gesundheitlichen wie auch gesellschaftlichen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts bedürfen einer stetigen Weiterentwicklung der Gesundheitsforschung. Die Flut an neu veröffentlichten Studien erfordert in der evidenzinformierten Praxis effektives Wissensmanagement. Evidenzsynthesen sind zentral für fundierte Gesundheitsentscheidungen. Dies gilt sowohl für die Behandlung einzelner Patient_innen als auch für gesundheitspolitische Entscheidungen.

Die Erstellung von Evidenzsynthesen ist methodisch komplex und entwickelt sich dynamisch weiter. Zu den aktuellen Herausforderungen gehören unter anderem die Kombination unterschiedlicher Daten aus verschiedenen Studientypen, die Verwendung von direkten oder indirekten Vergleichen (Netzwerk-Metaanalysen), die verständliche Darstellung von Nutzen und Risiken einer Intervention, oder die Einschätzung und Einbeziehung von Werten und Präferenzen der Nutzer_innengruppen von Evidenzsynthesen. Dazu kommen neue aber noch ungeprüfte Möglichkeiten des Einsatzes künstlicher Intelligenz zur Automatisierung von einzelnen Prozessen bei Evidenzsynthesen.

Das PhD-Studium „Applied Evidence Synthesis in Health Research" soll Studierenden erstmals die Möglichkeit bieten, sich über einen Zeitraum von drei Jahren spezifisch mit methodischen Herausforderungen der Konzeption, Erstellung und Dissemination von Evidenzsynthesen auseinanderzusetzen.
Evidenzsynthesen und deren methodische Herausforderungen sind ein zentraler wissenschaftlicher Schwerpunkt am Department für Evidenzbasierte Medizin und Evaluation. Die methodische Weiterentwicklung und Anwendung von Evidenzsynthesen wird durch zahlreiche internationale Kooperationen gefördert. Cochrane Österreich und das WHO Collaborating Centre for Evidence-based Medicine sind direkt am Department angesiedelt.
Gerald Gartlehner

Entwicklung wissenschaftlicher Expertise bei Evidenzsynthesen - Unser PhD-Programm fördert talentierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich an internationalen Standards der Gesundheitsforschung orientieren möchten.

Univ.-Prof. Dr.
Gerald Gartlehner, MPH

PhD Koordinator

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Profitieren Sie von unserem PhD-Programm

  • Das PhD-Studium „Applied Evidence Synthesis in Health Research" verbindet einen innovativen Studienplan mit der internationalen Forschungstätigkeit am Department für Evidenzbasierte Medizin und Evaluation der Universität für Weiterbildung Krems und internationalen Austauschmöglichkeiten im Rahmen des Cochrane Netzwerks.
  • Es stellt eine Plattform für die Zusammenarbeit und den Austausch zwischen international etablierten Forschenden dar und bietet eine fruchtbare Lernumgebung und aktive Unterstützung für PhD-Kandidat_innen im Feld der gesundheitswissenschaftlichen Forschung.
  • Die Studierenden werden im Rahmen von drittmittelgeförderten Projekten an der Universität für Weiterbildung Krems eingebunden (vorbehaltlich der Finanzierung) und können sich so optimal auf eine selbständige Forschungstätigkeit vorbereiten.
  • akkreditiert/zertifiziert

  • international

  • Networking

2015 hat die Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung (AQ Austria) die ersten beiden PhD-Programme der Universität für Weiterbildung Krems akkreditiert: Migration Studies" und Regenerative Medizin". Damit ist die Universität für Weiterbildung Krems eine der ersten öffentlichen Universitäten in Österreich, die ihre PhD-Programme nach internationalen Standards akkreditieren ließ. Im Jahr 2021 wurde auch das PhD-Programm Technology, Innovation, and Cohesive Societies" von der AQ Austria erfolgreich akkreditiert. Zuletzt erfolgte im Dezember 2023 die Akkreditierung des PhD-Programms „Applied Evidence Synthesis in Health Research" durch die AQ-Austria.“

Das PhD-Programm „Applied Evidence Synthesis in Health Research" ist ein dreijähriger (sechssemestriger) Studiengang.
Der Studienumfang beträgt 180 ECTS-Punkte. Die Kurse umfassen insgesamt 35 ECTS-Punkte. Sie setzen sich zusammen aus PhD-Kolloquien (6 ECTS-Punkte) und Pflichtmodulen (17 ECTS-Punkte) sowie einem Wahlbereich (12 ECTS-Punkte). Auf die Durchführung des Forschungsvorhabens und die Abfassung der Dissertation entfallen insgesamt 140 ECTS-Punkte, auf das Rigorosum 5 ECTS-Punkte.

ECTS

Im Rahmen des PhD "Applied Evidence in Health Research" sind folgende Pflichtmodule und Wahlmodule zu absolvieren.

  • Inhalte

    Modul 1 setzt sich aus 3 PhD-Kolloquien zusammen. PhD-Kolloquien sind jährlich stattfindende Treffen mit dem PhD-Komitee, in deren Rahmen über den inhaltlichen Fortschritt der Arbeit beraten und ebendieser evaluiert wird. Die Kolloquien werden einmal jährlich abgehalten, die Teilnahme daran ist verpflichtend. Die Studierenden bereiten für jedes Kolloquium eine Präsentation zu ihrem Dissertationsprojekt und einen entsprechenden Fortschrittsbericht vor.

  • Inhalte

    Modul 2 fördert allgemeine Grundkompetenzen des wissenschaftlichen Arbeitens und behinhaltet folgende Kurse:

     

    • Good Scientific Practice, Research Integrity and Ethics (1 ECTS)
    • Project management and grant acquisition (1 ECTS)
    • Scientific Presentations, Scientific Writing, Peer Review and Publications (0,5 ECTS)
    • Theory of Teaching and Didactics (0,5 ECTS)
  • Inhalte

    Modul 3 beschäftigt sich mit statistischen Methoden, Datenanalysen, Modellierungen sowie einer Einführung in die freie Programmiersprache R für statistische Berechnungen und Grafiken und beinhaltet folgende Kurse:

     

    • Statistics for the Life Sciences (2 ECTS)
    • Statistics for Evidence-based Healthcare (1 ECTS)
    • Data Analysis with R (1 ECTS)
    • Introduction to Modelling for Healthcare (2 ECTS)
  • Inhalte

    In Modul 4 werden die zentralen Inhalte des PhD- Studiums aufbereitet. Es vermittelt Wissen über Methoden unterschiedlicher Arten von Evidenzsynthesen und geht darauf ein, wie diese Methoden im Gesundheitswesen eingesetzt werden können. Studierende lernen, wie sie methodisch valide systematische Reviews mit Metaanalysen gemäß Cochrane-Methodik erstellen können. Dabei wird auch auf die Methoden diagnostischer und prognostischer Reviews, sowie von Netzwerk- Metaanalysen eingegangen. Das Modul vermittelt auch ein Verständnis für die Grundlagen der grafischen Risiko- und Effektdarstellung und besteht aus folgenden Kursen:

     

    • Methods of Evidence Synthesis (4 ECTS)
    • Evidence-informed Decision Making in Healthcare and Health Policy (1 ECTS)
    • Systematic Literature Searches and Information Retrieval (1 ECTS)
    • Presentation and Visualization of Risks and Treatment Effects (1 ECTS)
    • Certainty of Evidence and Guideline Development (1 ECTS)
  • Inhalte

    Modul 5 dient der fachlichen Vertiefung des Dissertationsthemas. Zusätzlich bietet das Modul die Möglichkeit, internationale Erfahrung im Rahmen des Cochrane International Mobility Programms zu erlangen, sowie Erfahrungen im Bereich der akademischen Lehre, Betreuung von Bachelorarbeiten und anderen universitären Aufgaben (z.B.: Kongressteilnahme) zu sammeln. Das Modul kann relativ frei gestaltet werden. Welche Kurse im Wahlbereich gewählt werden, wird in der Dissertationsvereinbarung festgelegt. Die Studierenden müssen insgesamt Leistungen im Umfang von 12 ECTS-Punkten erbringen. Folgende Kurse stehen zur Auswahl:

     

    • Cochrane International Mobility I-II (4/6 ECTS)
    • Teaching or University-related Activities I-III (ECTS werden je nach Tätigkeit von der Studiengangsleitung festgelegt)
    • Journal Club I-III (je 2 ECTS)
    • Survey Research and Questionnaire Design (1 ECTS)
    • Qualitative Methods (1 ECTS)
    • Evaluation Research (1 ECTS)
    • Evidence-based Public Health (1 ECTS)
    • Registries and Analyses of Registry Data (2 ECTS)
    • Modelling Approaches for Health Technology Assessments (2 ECTS)
    • Selected Methods of Evidence Synthesis or other topic-specific courses (ECTS abhängig vom gewählten Kurs)

Das Studienprogramm soll eine Plattform für die Zusammenarbeit und den Austausch zwischen etablierten Forschenden sein. Ziel ist es, die Fähigkeiten der Studierenden bestmöglich zu fördern. Die Studierenden werden in drittmittelfinanzierte Forschungsprojekte an der Universität für Weiterbildung Krems eingebunden.

Foto Dominic Ledinger

Dominic Ledinger

Titlel der Dissertation: DEEP INSIGHTS: Determining research priorities and exploring the impact of knowledge user involvement and engagement in the evidence synthesis process

Erstbetreuung: Univ.-Prof. Dr. Gerald Gartlehner, MPH

Foto Dominic Ledinger

Arianna Gadinger

Titlel der Dissertation: SMART QES: : Streamlined Methods for Accelerated Rapid Techniques for Qualitative Evidence Synthesis

Erstbetreuung: Univ.-Prof. Dr. Gerald Gartlehner, MPH

Foto Amin Sharifan

Amin Sharifan

Titlel der Dissertation: Determining the direction of effect of statistically nonsignificant effect estimates

Erstbetreuung: Univ.-Prof. Dr. Gerald Gartlehner, MPH

PhD-Students

Die Zulassung zum PhD-Studium „Applied Evidence Synthesis in Health Research" erfolgt in einem zweistufigen Prozess:

  1. Ausschreibung von drittmittelfinanzierten PhD-Stellen
  2. Auswahlverfahren durch PhD-Kommission

Aktuell können wir leider keine freie Stelle anbieten.

PhD-Studierende sind in der Regel über Drittmittelstellen (FWF Richtsätze) auf Basis finanzierter Forschungsvorhaben angestellt. Die Auswahl der Studierenden durch die PhD-Kommission erfolgt auf Basis der Bewerbungsunterlagen und nach Präsentation des Dissertationsvorhabens im Rahmen eines Hearings.

Unterlagen für die Bewerbung sind:

  • Lebenslauf
  • Identitätsnachweis (Reisepass, Personalausweis)
  • Reifeprüfungszeugnis
  • Studienabschluss-, Diplom- oder Masterprüfungszeugnis
  • Beschreibung des Dissertationsvorhabens
  • Motivationsschreiben
  • Empfehlungsschreiben und Referenzen

Nach der Erfüllung aller Voraussetzungen erfolgt die Zulassung zum Studium.

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