02.10.2018

Das Department für Weiterbildungsforschung und Bildungsmanagement der Donau-Universität Krems koordinierte seit 2016 über zwei Jahre das Erasmus plus Projekt LIB(e)RO. Die daraus entstandene Lernplattform für junge geflüchtete Menschen ist in acht Bibliotheken in Deutschland, Griechenland und Österreich testweise im Einsatz. Die Erfahrungen aus der Entwicklung und dem Testeinsatz wurden am 21. September in einer internationalen Abschlusskonferenz in der NÖ-Landesbibliothek in St. Pölten präsentiert.

LIB(e)RO Konsortium

Jungen geflüchteten Menschen eine positive Entwicklung in einer neuen Sprache und Kultur zu ermöglichen, war das Ziel des nun abgeschlossenen Erasmus plus-Projekts LIB(e)RO, „Lernplattform zur Etablierung von Bibliotheken als interkulturelle Lernorte für minderjährige Flüchtlinge“. Das Projekt nutzt die Potenziale von Bibliotheken als Lernorte. Darüber hinaus erhalten BibliothekarInnen und SozialarbeiterInnen Unterstützung in der sozialen Inklusion der jungen Menschen mit Fluchthintergrund.

Anlässlich der Abschlusskonferenz betonte Niederösterreichs Landesrat für Finanzen und Mobilität, DI Ludwig Schleritzko in seinen Grußworten, dass alles getan werden müsste, um die Einheit Europas zu erhalten. Wichtig seien daher europäische Projekte zur Stärkung sozialer Inklusion, so Schleritzko. Genau in diesem Bereich, nämlich der Etablierung von Bibliotheken als interkulturelle und sozial inklusive Lernorte, ist LIB(e)RO angesiedelt.

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Lernplattform als Herzstück
Herzstück des Projekts ist die Lernplattform LIB(e)RO. Sie ist multilingual gestaltet und bietet Deutsch, Englisch und Griechisch zur Auswahl. Über diese Plattform können junge Flüchtlinge Sprachen erlernen, alltagsrelevantes Wissen erwerben, Berufsbilder kennenlernen und berufsbegleitende Trainings absolvieren. Darüber hinaus enthält die Plattform umfangreiche Lehr- und Lernmaterialien zu europäischen Themen wie der Struktur der Europäischen Union und ihrer höchsten Gremien. Weiterer Effekt: Die jungen Menschen können Bibliotheken als sicheren und sozial inklusiven Lernort nutzen, indem sie beispielsweise selbst das Setup ihrer Bibliothek entsprechend gestalten und Lernabschnitte der Jugendlichen begleiten.

Handbuch unterstützt soziale Inklusion
Daneben bietet das LIB(e)RO Handbuch ergänzende Informationen für BibliothekarInnen und SozialarbeiterInnen, wie sie ihre Räumlichkeiten zu einem interkulturellen Lernort gestalten können.

Das Forschungsteam der Donau-Universität Krems greift dabei auf seine Forschungsergebnisse zu den Themen Durchlässigkeit und Teilhabe zurück. Weitere Vorhaben sind die Evaluation der ersten Umsetzung gemeinsam mit VertreterInnen aus der Praxis sowie die Ableitung und Schlussfolgerungen für die Professionsentwicklung und -forschung im Bereich des lebensbegleitenden Lernens.

Idee stammt aus Niederösterreich
Beteiligt am Projekt waren neben der Donau-Universität Krems als Koordinator die Universität Passau, der niederösterreichische Fachverband für kommunale Bibliotheken komm.bib, das Wirtschaftsforum Passau, die Griechische Nationalbibliothek und Action Synergy aus Griechenland. Die Idee des EU-Projektes LIB(e)RO entstand 2015 bei einem Treffen von kommunalen Bibliothekaren in Niederösterreich. Die Donau-Universität Krems hat das Projekt ausgearbeitet und bei Erasmus erfolgreich eingereicht.

 

Das Projekt LIB(e)RO wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.

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