Beim „Global Burden of Disease Brain Summit“ präsentierten internationale ExpertInnen Daten über neurologische Erkrankungen. Diese zeigten, dass 16,5 Prozent der Weltbevölkerung an einer neurologischen Erkrankung sterben und 11,6 Prozent der Erkrankten körperliche oder kognitive Einschränkungen erleiden. Flächendeckende Versorgungssysteme und Aufklärung der Bevölkerung über die Ursachen der Erkrankungen könnten die Heilungschancen verbessern, so die ExpertInnen.
Professor Theo Vos, MD, MSc, PhD, vom Institut for Health Metrics und Evaluation der Universität Washington, berichtete am Kongress, dass die neurologischen Erkrankungen seit den 90er Jahren zunehmen. Schlaganfälle seien die häufigsten neurologischen Erkrankungen (42,2 Prozent) gefolgt von Migräne (16,3 Prozent), Alzheimer und Demenz (10,4 Prozent) sowie Meningitis (7,9 Prozent).
Dies belastet auch das Gesundheitssystem. Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Michael Brainin, Leiter des Departments für klinische Neurowissenschaften und Präventionsmedizin der Donau-Universität Krems und Elected Präsident der WSO, sprach am Kongress über die Kosten welche Schlaganfälle verursachen. Im Jahre 2015 betrugen die globalen direkten und indirekten Kosten 957 Milliarden USD. Im Jahre 2030 würden die Kosten ca. auf 1004 Milliarden USD ansteigen. Die World Stroke Organization WSO könne mit der Unterstützung der Global Burden of Disease-Gruppe diese Kosten senken, indem man die Öffentlichkeit über mögliche Risikofaktoren aufkläre, so der Schlaganfallexperte Michael Brainin.
Bluthochdruck größter Risikofaktor
Im Moment sind etwa 80 Millionen Menschen auf der Welt von einem Schlaganfall betroffen, davon sind in etwa 50 Prozent Frauen. Der größte Risikofaktor für einen Schlaganfall ist Bluthochdruck, gefolgt von einem zu hohem Body Maß-Index, einem zu hohen nüchternen Blutzucker, zu hohe Cholesterin Werte, Zigarettenkonsum, Alkoholkonsum und zu wenig Bewegung. „Die Daten der Global Burden of Disease zeigten, dass 88,8 Prozent der weltweiten Schlaganfälle von diesen Risikofaktoren ausgelöst wurden. Daher ist es umso wichtiger, die Bevölkerung über mögliche Risikofaktoren aufzuklären“, so Michael Brainin.
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Univ.-Prof. Dr. Michael Brainin
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