16.08.2021

Seit 2016 unterstützt die Universität für Weiterbildung Krems mit Lehr- und Forschungsprojekten an der „Schule des Wiederaufbaus“ die von Erdbeben schwer getroffene Region um Accumoli. Ziel der Bemühungen ist neben der baulichen Rekonstruktion auch die kulturelle, soziale und ökonomische Belebung der mittelitalienischen Stadtgemeinde. Vor diesem Hintergrund wurde in Accumoli die internationale Orchesterakademie „Accademia Vicino“ samt Konzertreihe mit dem Dirigenten Johannes Wildner gestartet.

Eine Serie von Erdbeben hat Italien in den Jahren 2016 und 2017 erschüttert. Ein Sinnbild der Zerstörung wurde die Ortschaft Accumoli, wo die Beben zahlreiche Opfer gefordert sowie immense Schäden am reichen kulturellen Erbe der Region verursacht haben. Seither koordiniert die Universität für Weiterbildung Krems internationale Lehr- und Forschungsprojekte zur Unterstützung im Rahmen der „Schule des Wiederaufbaus“ (www.sdr.accumoli.eu). Neben der baulichen Rekonstruktion der mittelalterlichen Stadt stehen auch die kulturelle, soziale und ökonomische Revitalisierung im Fokus. So wird ein ganzheitlicher Wiederaufbau erdbebenzerstörter Städte zusammen mit ihrer Kulturlandschaft ermöglicht.

Daher wurde die internationale Orchesterakademie „Accademia Vicino“ in Accumoli ins Leben gerufen. Mehr als 30 junge Musiktalente aus der ganzen Welt – u.a. aus Österreich, Italien, Deutschland, Polen, Slowenien, Spanien, China und Korea – kommen vom 16. August bis 28. August 2021 zusammen, um unter Anleitung von arrivierten Größen der internationalen Musiklandschaft ihr Orchesterspiel zu perfektionieren. Als Dozent_innen bzw. Mitwirkende konnte neben der international erfolgreichen Geigerin Rusanda Panfili auch der österreichische Dirigent Johannes Wildner gewonnen werden. „Die Accademia Vicino ist ein richtungsweisendes Leuchtturmprojekt und zeigt, dass der Wiederaufbau von zerstörten Orten nicht nur eine physische, sondern auch eine psychische Dimension hat. Die Akademie führt junge Menschen aus aller Welt zusammen, die das Angebot erhalten an einer neuen Kulturgesellschaft konstruktiv mitzuarbeiten. Der Anlass ist das vom Erdbeben zerstörte Accumoli, aber die dahinterliegende Botschaft betrifft die ganze Welt“, so der Dirigent Johannes Wildner über die Orchesterakademie.

Musikalische Impulse für den Wiederaufbau

Durch öffentliche Orchesterproben und Konzerte in Accumoli, Ascoli Piceno und Norcia werden die Ergebnisse der Orchesterakademie einem breiten Publikum präsentiert. Dabei kommen u. a. Werke von Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart, Felix Mendelssohn Bartholdy, Franz Schubert und Johann Strauss (Sohn) von den Akademie-Teilnehmenden zur Aufführung. Mit diesen Aktivitäten werden wichtige Impulse für den kulturellen, sozialen sowie ökonomischen Wiederaufbau der Gemeinde gegeben. Das gesamte Projekt wird wissenschaftlich begleitet und evaluiert, um damit Erkenntnisse für zukünftige Maßnahmen gewinnen zu können. „Und schließlich geht es auch darum, den Blick der öffentlichen Aufmerksamkeit wieder auf Accumoli und die dortigen Anstrengungen des Wiederaufbaus zu lenken“, so der Projektleiter und Dekan der Fakultät für Bildung, Kunst und Architektur Univ.-Prof. Dipl. Arch. ETH Dr. Christian Hanus.

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