Die Digitalisierung erfasst besonders das Arbeiten. Vor allem für ältere Erwerbstätige birgt die Umstellung auf digitale Arbeitsprozesse große Herausforderungen. Was erwarten sich ältere Arbeitnehmende vom digitalen Wandel? Und mit welchen Lernformaten können sie am effektivsten Wissen zu digitalen Arbeitsinstrumenten erwerben? Angesichts einer alternden Bevölkerung zielte das fakultätsübergreifende Forschungsprojekt „Alterssensibles Lernen“ auf Lösungswege, älteren Erwerbstätigen ein stressfreies Lernumfeld zu ermöglichen.
Europas Bevölkerung altert, Erwerbstätige bleiben länger im Berufsleben. Damit steigt die Anforderung, mit dem raschen Wandel digitaler Arbeitsinstrumente mitzuhalten. Einher gehen als politische Forderung sowohl eine höhere Employability älterer Arbeitnehmer_-innen im EU-Raum als auch die Unterstützung mentaler Gesundheit am Arbeitsplatz. Gefordert sind somit Weiterbildung und lebensbegleitendes Lernen auch im höheren Berufsalter. Ein interdisziplinäres ForscherInnenteam der Universität für Weiterbildung Krems erhob zunächst Einstellungen zum Thema Digitalisierung der Arbeitswelt, um danach herauszufinden, welche Lernformate am geeignetsten sind, damit ältere Erwerbstätige im Umgang mit digitalen Arbeitsprozessen ohne Lernstress up to date bleiben.
Arbeitserleichterung stimmt positiv
Die Ergebnisse aus zahlreichen Interviews und Fokusgruppen leuchteten tatsächliche Haltungen Älterer aus: Grundsätzlich wird der digitale Wandel als positiv angesehen, sofern er eine Arbeitserleichterung für die ArbeitnehmerInnen bringt, wobei die Einstellungen der Befragten insgesamt ambivalent und großteils unentschieden hinsichtlich Vor- oder Nachteilen der Digitalisierung ausfielen. Peer Learning, also gegenseitige Unterstützung unter ArbeitskollegInnen, stellte sich als wichtige Strategie heraus, um die Herausforderungen im Zuge des digitalen Wandels zu bewältigen. Unterschiede in der digitalen Kompetenz der KollegInnen werden grundsätzlich nicht als störend wahrgenommen, sondern stärken gegenseitiges Lernen und Kollegialität. ArbeitnehmerInnen wünschen sich eine sinnvolle Kombination aus Online- und Präsenzformaten. Das präferierte Lernformat ist abhängig von den Lehrinhalten, dem Vorwissen und der Erfahrung der Lernenden mit dem Lerngegenstand sowie den zu erwerbenden Fähigkeiten. Als größter Nachteil an einer reinen Online-Lehre wird der Verlust der interpersonalen Komponente und die fehlende Interaktion erachtet.
Alterssensibles Lernen – Stressfreies Lernen mit digitalen Medien für ältere Erwerbstätige
PROJEKTLAUFZEIT 2019–2021
KOORDINATION Department für Wirtschaft und Gesundheit
PROJEKTVERANTWORTLICH Ass.-Prof.in Dr.in Eva Krczal
BETEILIGTE DEPARTMENTS
EVIDENZBASIERTE MEDIZIN UND EVALUATION
Mag.a Dr.in Christina Kien
Ass.-Prof.in Mag.a Isolde Sommer, PhD MPH
MIGRATION UND GLOBALISIERUNG
Mag.a Dr.in Lydia Theresia Rössl
Mag.a Mag.a Isabella Skrivanek
WEITERBILDUNGSFORSCHUNG UND BILDUNGSTECHNOLOGIEN
Dr. Klausjürgen Heinrich
Ass.-Prof.in Dr.in Filiz Keser Aschenberger, MA
WIRTSCHAFT UND GESUNDHEIT
Mag.a Dr.in Arleta Franczukowska, Bakk.
Ass.-Prof.in Dr.in Eva Krczal
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