10.11.2016

Krems (kpr). Der diesjährige "Danubius Award" wurde am 9. November an Ingeborg Fialová, Professorin für Germanistik an der Palacký-Universität Olmütz, verliehen. Der 2011 vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft zusammen mit dem Institut für den Donauraum und Mitteleuropa (IDM) initiierte Preis zeichnet herausragende Leistungen von ForscherInnen aus, die im Donauraum tätig sind. Heuer zum dritten Mal wurde bei der Preisverleihung an der Donau-Universität Krems auch der "Danubius Young Scientist Award" an 14 NachwuchswissenschaftlerInnen vergeben.

In seiner Festrede anlässlich der Preisverleihung warnte der bulgarische Staatspräsident Rosen Plevneliev vor dem Krisenzustand, in dem sich die EU befände. Die europäische Idee sei in Gefahr. Dieselbe Generation, die die Berliner Mauer niedergerissen hat, baue heute neue Mauern, so Plevneliev. Zur europäischen Integration gebe es jedoch keine Alternative. Der einzige Weg zur Prosperität der Donau-Region – das Bruttoinlandsprodukt ihrer 14 Länder sei zusammen genommen das drittgrößte der Welt – sei der Weg der Zusammenarbeit, jener von Bildung und Wissenschaft, sowie von Zukunftsinvestitionen. Mit der Donauraumstrategie sei dazu eine Kultur des Dialogs etabliert worden, so der bulgarische Präsident.

Für Niederösterreichs Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll symbolisiere die Donau die Zusammenarbeit von Europa und seinen Regionen. Wissenschaft und Europa passten als Worte gut zusammen, so Pröll, beide würden in Niederösterreich prioritär behandelt. Niederösterreich bringe sich als Region in die Donauraumstrategie und damit aktiv in den europäischen Kontext ein, denn es bilde eine Nahtstelle des zusammengewachsenen Europas. Einer der wichtigsten Aufträge für die Zukunft, so der Landeshauptmann, sei der Erhalt des selbstverständlich gewordenen Friedens in Europa.

Mag. Friedrich Faulhammer, Rektor der Donau-Universität Krems, unterstrich in seiner Begrüßung die Rolle der Wissenschaft für den Donauraum: "Der Danubius Award und der Young Scientist Danubius Award zeigen, dass im Donauraum hervorragende Wissenschaft durch herausragende Forscherinnen und Forscher geleistet wird." Dieses Sichtbarmachen von exzellenter, innovativer Leistung, so Faulhammer weiter, sei eine wichtige Aufgabe insbesondere der Universitäten.

Die von Claudia Reiterer moderierte Preisverleihung bildete den Auftakt zur 25. Donaurektorenkonferenz und der fünften Konferenz zur EU-Donauraumstrategie als gemeinsame zweitägige Veranstaltung an der Donau-Universität Krems.

 

Danubius Award mit Ingeborg Fialová erstmals an Wissenschaftlerin

Prof. Dr. Ingeborg Fialová absolvierte das Magister-Studium der Germanistik und Bohemistik an der Palacký-Universität in Olmütz. Nach dem politischen Umbruch von 1989 kehrte sie 1992 nach Tätigkeit an der Universität des Saarlandes sowie an der Universität Klagenfurt zurück nach Olmütz, wo sie als Wissenschaftsassistentin, Dozentin und schließlich als ordentliche Professorin ab 2003 am Lehrstuhl für Germanistik arbeitete. Sie widmete sich in ihrer Laufbahn auch intensiv der "Rettung" des Deutschen als Sprache der Geisteswissenschaften in Tschechien. Für ihre Aktivitäten erhielt sie 2007 das Goldene Ehrenkreuz für Verdienste um die Republik Österreich.

 

Nachwuchsförderung

Seit 2014 wird der "Danubius Award" durch Nachwuchsförderpreise, die "Danubius Young Scientist Awards", ergänzt. Die Nachwuchstalente wurden durch eine internationale Jury ausgewählt. Die Preise gingen heuer an Tomáš Bertók, Slowakische Akademie der Wissenschaften, Bratislava, Maria-Iuliana Dascalu, University Politehnica of Bucharest, Tanja Dujić, University of Sarajevo, Bosnien & Herzegovina, Goran Gajski, Institute for Medical Research and Occupational Health, Kroatien, Jan Heyda, University of Chemistry and Technology, Prag, Alexandr Iscenco, Moldovan Environmental Governance Academy, Moldawien, Karolina Janacsek, Eötvös-Loránd University, Budapest, Ungarn, Oksana Kychak, Staatliche Universität "Uzhhorod National University", Ukraine, Marcel Liedermann, Universität für Bodenkultur, Wien, Nevena Mijajlović, University of Montenegro, Jelena Molnar Jazić, University of Novi Sad, Serbien, Franziska Sielker, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Deutschland, Rositsa Yaneva, Bulgarische Akademie der Wissenschaften und Aleš Zamuda, University of Maribor, Slowenien.

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