Beschreibung
Mehrere vorangegangene Projekte am ZISS (z. B. e-Wifi) machten es möglich, die Grenzen der hochgenauen Uhrensynchronisation bis hinunter in den Nanosekundenbereich zu verschieben. Bei paketorientierten, kabelgebundenen Kommunikationsinfrastrukturen wie 100Base-TX Ethernet blieb jedoch die inhärent vorhandene Laufzeitasymmetrie der Übertragungsleitungen ein Problem.
Das Ziel des AEtas-Projekts war es, ein Out-of-Band-Kommunikationssystem zu schaffen, das es erlaubt, diese Laufzeitasymmetrie zu messen und letztendlich zu verringern oder auch ganz zu eliminieren.
Die Hauptquelle für die Verzögerungsasymmetrie sind die unterschiedlichen Laufzeiten auf dem Sende- und Empfangspfad, die bei herkömmlichem 100Base-TX Ethernet nicht direkt im System gemessen werden können. Der Grund liegt darin, dass die unidirektionale Kommunikation (ein Adernpaar für den Empfang und ein weiteres für das Senden) nur eine kombinierte Messung der Umlaufzeit erlaubt, welche die
Asymmetrie untrennbar beinhaltet. AEtas hingegen arbeitet mit einem bidirektionalen Ansatz, bei dem die Punkt-zu-Punkt-Laufzeit auf jeder einzelnen Übertragungsleitung in beiden Richtungen getrennt bestimmt werden kann. Damit können sowohl statische, durch denTransceiver verursachte Laufzeitenasymmetrien, als auch dynamische Asymmetrien, die z. B. durch Kabellängenveränderungen entstehen, gemessen werden. Da die normale Ethernet-Kommunikation nicht beeinträchtigt werden darf, wird das AEtas-Signal mittels eines Chirp Spread Spectrum Modulationsschemas orthogonal in das regulären 100Base-TX eingebettet. Dadurch entsteht ein zusätzlicher logischer Kommunikationskanal, der ausschließlich vom AEtas Synchronisationsprotokoll verwendet wird und unabhängig von der Netzwerklast der regulären Ethernet-Kommunikation ist.
Ein wichtiges Ergebnis des Projektes war ein FPGA-basiertes Prototypenboard, das in enger Zusammenarbeit mit dem Projektpartner Oregano Systems entwickelt wurde. Die im Projekt entwickelten Algorithmen und Ansätze wurden mit Hilfe von Simulationen und Laboreinrichtungen evaluiert. Die abschließenden Labormessungen zeigten, dass AEtas in der Lage ist, Synchronisierungsgenauigkeiten im Bereich von 100 Pikosekunden zu erreichen.
Ein besonders attraktives Merkmal von AEtas ist, dass es die Synchronisierung als Service angeboten werden kann, bei dem der Host die genaue Uhrzeit anfordert, ohne dass die zugrundeliegende Kommunikationsstruktur bekannt ist. Dies ermöglicht den Einsatz des Systems mit hoher Synchronisationsgenauigkeit bis in den Nanosekundenbereich bei Low-End-Performance Embedded-Mikrocontroller-Lösungen. ** Dieses Projekt wird von der FFG im Rahmen des Programmes FIT-IT gefördert.
Details
Projektzeitraum | 01.01.2011 - 30.06.2013 |
---|---|
Fördergeber | FFG |
Förderprogramm | FIT-IT |
Department | |
Projektverantwortung (Universität für Weiterbildung Krems) | Dipl.-Ing. Dr. Martin Brandl |
Projektmitarbeit |
DI Dr. Reinhard Exel
|
Vorträge
INTER!ACT-Endbericht - Interaktive konsensbasierte Entwicklung eines Modell-Urheberrechtsgesetzes