Beschreibung

Einsamkeit hat negative gesundheitliche Auswirkungen. Betroffene Personen haben ein um 27 % höheres Sterblichkeitsrisiko (Holt-Lunstad et al., 2015), leiden häufiger an Depressionen (Cacioppo et al., 2014; Leigh-Hunt et al., 2017) und haben ein um 27% höheres Risiko an kardiovaskulären Erkrankungen zu leiden (Valtorta et al., 2018). Damit bilden Einsamkeit und soziale Isolation Risikofaktoren die in ihren gesundheitlichen Auswirkungen mit anderen Risikofaktoren wie Rauchen, Bewegungsmangel, Adipositas und Bluthochdruck vergleichbar sind (Holt-Lunstad et al., 2015; Luanaigh & Lawlor, 2008). Auch wenn es weltweit ein wachsendes wissenschaftliches, öffentliches und politisches Interesse an wirksamen Einsamkeitsinterventionen gibt, klafft dennoch eine Lücke zwischen der Evidenz darüber, was in der wissenschaftlichen Literatur eine wirksame „Einsamkeitsintervention“ darstellt und dem was in der Praxis umgesetzt wird (vgl. Fakoya et al., 2020; Jopling, 2015). Im Rahmen des Forschungsprojekts „Soziale Isolation und Einsamkeit bei älteren Menschen in Niederösterreich: Schritte zu einer evidenzinformierten gesundheitsförderlichen und präventiven Praxis“ fasste das EBME-Department den aktuellen Wissenstand zusammen und entwickelte Kriterien guter Praxis für wirksame „Einsamkeitsinterventionen“ bei älteren Menschen. Die nun durchgeführte summative Evaluation ermöglicht es abzuschätzen in welchem Ausmaß „Einsamkeitsinterventionen“ in Niederösterreich, den zuvor entwickelten Kriterien wirksamer Praxis entsprechen. Gegenstand der Evaluation sind dabei Projekte, die sich an über 60-Jährige in NÖ richten um deren vorhandenen sozialen Beziehungen zu stärken und/oder unterstützen neue soziale Beziehungen zu knüpfen. Dazu entwickelt das Projektteam ein Bewertungsinstrument, befragt Projektleitungen schriftlich und mündlich führt eine Dokumentenanalyse durch und fasst die Ergebnisse bis Ende 2021 in einem Bericht zusammen. Die dann vorliegenden Ergebnisse ermöglichen es gezielt Maßnahmen zu setzten um vielversprechende Ansätze zu stärken.

Details

Projektzeitraum 31.05.2021 - 31.12.2021
Fördergeber Bundesländer (inkl. deren Stiftungen und Einrichtungen)
Förderprogramm
Department

Department für Evidenzbasierte Medizin und Evaluation

Projekt­verantwortung (Universität für Weiterbildung Krems) Mag. Ludwig Grillich
Projekt­mitarbeit
Pauline Klingenstein, MSc BSc
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