28.10.2019

Den Diskussionsanstoß gab Keynote Speakerin Ulrike Guérot, Leiterin des Departments für Europapolitik und Demokratieforschung an der Donau-Universität Krems, die vor kurzem mit dem Paul Watzlawick-Ehrenring ausgezeichnet wurde. Vor allem ging es um die positiven Errungenschaften durch das Friedensprojekt EU – vom Binnenmarkt über Reisefreiheit bis zum Finanzausgleich, der vielen Regionen enorme Verbesserungen gebracht hätte.

Ulrike Guérot fordert Rechtsgleichheit für alle, ganz im Sinne einer „res publica“, des organisierten Gemeinwohls: „Niemandem soll eine Heimat genommen werden, es brauche vielmehr einen politischen Überbau. Wir brauchen eine Fiskal-, Sozial-, und Haushaltsunion“, stellte die Demokratieforscherin fest.

Die Begeisterung für die EU wieder zu entfachen, das wünscht sich Erhard Busek, Vizekanzler a.D., der mit den wertvollen Erfahrungen aus seiner langen politischen Karriere den Jungen Hoffnung macht, aber auch vor Gefahren wie geistigem Provinzialismus warnte. Europa lebe auf hohem Niveau, 7 Prozent der Weltbevölkerung beanspruchen 50 Prozent des Wohlstands. Vieles habe sich global verändert und führe zu neuen Spannungen, aber Krieg würde heute völlig anders aussehen als noch vor hundert Jahren. Vor allem bräuchte man in Zukunft für die globalen Probleme eine klare europäische Position, ist sich Busek sicher.

EU-Parlamentarier Alexander Bernhuber möchte den Enthusiasmus für die EU ebenfalls weitergeben, in dem er sich nicht nur in Brüssel, sondern auch zu Hause für die Gleichheit aller Bürger in Europa einsetze und versuche, die Ziele der EU in die Sprache der Menschen zu übersetzen.

Die Zukunft Europas wird auch weiterhin Thema der Volkskultur Niederösterreich sein, wenn die Reihe „Europa denken“ im Juni 2020 fortgesetzt wird.

 

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