Sicherheit wird nicht nur durch Kriminalitätsstatistiken bestimmt, sondern auch subjektiv empfunden. Dieses subjektive Sicherheitsgefühl steht im Zentrum der vom Bundesministerium für Inneres gestarteten Initiative "GEMEINSAM.SICHER in Österreich". Im Rahmen der 15. Sicherheitskonferenz Krems, die am 24. Oktober 2017 an der Donau-Universität Krems stattfindet, werden die bisherigen Erkenntnisse aus der Initiative sowie Impulse für weiteren Forschungsbedarf diskutiert. Die Generaldirektorin für die öffentliche Sicherheit im Innenministerium, MR Mag. Dr. Michaela Kardeis, eröffnet mit ihrem Vortrag "GEMEINSAM. SICHER mit Frauen" die Konferenz.
Mit dem Projekt GEMEINSAM.SICHER wird im Sinne des "Community Policing" die BürgerInnenbeteiligung in kommunalen Gremien oder Sicherheitsforen bei der Problem- und Lösungsfindung in sicherheitsrelevanten Belangen intensiviert und die Bewusstseinsbildung gefördert, um so das Sicherheitsgefühl zu erhöhen.
Die grundlegenden Strukturen, Ziele und laufenden Arbeitsprozesse der Initiative werden auf der Sicherheitskonferenz von MR Dr. Hans-Peter Stückler, Leiter der Kriminalprävention & Opferhilfe am Bundeskriminalamt, vorgestellt. Hans-Peter Stückler erläutert dabei auch den theoretischen Hintergrund für die gezielte Steigerung des subjektiven Sicherheitsgefühls im Sinne bürgernaher Polizeiarbeit. Gefördert und koordiniert wird insbesondere der Sicherheitsdialog zwischen den Menschen, den Gemeinden und der Polizei. "Ziel ist es, gemeinsam als Gesellschaft des Hinsehens und aktiven Handelns, der Kriminalitätsfurcht – hier verstanden als Indikator für subjektiv empfundene Sicherheit – entgegenzuwirken", erklärt Hans-Peter Stückler.
Objektive versus subjektive Sicherheit
In ihrem Vortrag "Kriminalitätsfurcht und subjektive Sicherheit" diskutieren Univ.-Prof. Dr. Christian Grafl von der Universität Wien sowie Assoc.-Prof. Dr. Helmut Hirtenlehner (Johannes Kepler Universität Linz) über den Stand der Forschung zu den Ursachen und Kontexten kriminalitätsbezogener Unsicherheitsgefühle und erläutern Ansatzpunkte für Maßnahmen der Furchtprävention.
Um das subjektive Sicherheitsgefühls der österreichischen Bevölkerung zu heben, die aktive BürgerInnenpartizipation zu fördern und Bewusstseinsbildung im Sinne der Initiative "GEMEINSAM.SICHER in Österreich" zu betreiben, wurde seitens des Bundesministeriums für Inneres auch ein Schwerpunkt auf die zielgerichtete Kommunikation nach außen und innen, insbesondere über Social Media, gelegt. "Im Detail bedeutet dies", erläutert Mag. Andreas Wallner, Abteilungsleiter der Social Media-Abteilung im Innenministerium, "dass durch eine strategisch ausgerichtete, kohärente und glaubwürdige interne und externe Öffentlichkeitsarbeit das BMI dafür zu sorgen hat, dass Sachinformationen dialogisch und zielgruppengerecht kommuniziert werden, um somit einen wichtigen Beitrag zur Aufgabenerfüllung des Ressorts leisten zu können."
IT-Sicherheit und Datenschutz als Herausforderung
Im Bereich der Prävention ist die Wirtschaftskammer Österreich mit dem Projekt "GEMEINSAM.SICHER mit der Wirtschaft" ein zentraler Partner für das Innenministerium. Die Bereiche IT-Sicherheit und Datenschutz in Unternehmen sind vor dem Hintergrund der zunehmenden Digitalisierung der Wirtschaft mittlerweile als eine der größten Herausforderungen zu betrachten. "Dabei zeigt sich deutlich, dass Sicherheitsmanagement in Unternehmen nur gemeinsam umgesetzt und auch gelebt werden kann", erläutert Michael Zoratti, MSc, Geschäftsführer bei Secureline und Vortragender der Sicherheitsmanagement-Lehrgänge am Zentrum für Infrastrukturelle Sicherheit der Donau-Universität Krems, die Konsequenzen der Initiative für das Sicherheitsmanagement eines Unternehmens.
Die 15. Sicherheitskonferenz Krems wird vom Zentrum für Infrastrukturelle Sicherheit unter der Leitung von Ass.-Prof. Mag. Dr. Walter Seböck ausgerichtet. Das Bundesministerium für Inneres, das Kuratorium Sicheres Österreich, die Vereinigung Kriminaldienst Österreich, der Verband der Sicherheitsunternehmen Österreichs, Siemens, die RUCON Gruppe sowie Securitas sind offizielle Partner der Konferenz.
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