26.06.2018

Digitalisierung und Personalisierung sind die Gesundheitsthemen von heute. Am Symposium „Digitale Gesundheit 4.0 aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin und Komplementärmedizin“ an der Donau-Universität Krems diskutieren internationale ExpertInnen über die Bedeutung, Chancen und Gefahren der Digitalisierung.

Anwendungen wie Gesundheits-Apps, Internet-Ratgeber, Fitnesstracker, Telehealth, m-health und i-health dominieren den Markt der digitalen Gesundheitsdienstleistungen. Ziel dieser Programme ist es, gesundheitsrelevante Informationen der NutzerInnen für eine personalisierte Medizin zu sammeln. Die KonsumentInnen sollen bei diversen Gesundheitsfragen, Therapieansätzen und einem gesünderen Lebensstil unterstützt werden. Das daraus resultierende Empowerment der PatientInnen in Kombination mit nachhaltiger Eigenverantwortung könnte auch das Gesundheitssystem entlasten. Auf der anderen Seite stellen sich Fragen des Datenschutzes, der zunehmenden Manipulation durch gewinnorientierte Unternehmen und das Risiko eines gläsernen Menschen.

Dabei drängt sich die Frage auf, welche Bedeutung diese Entwicklung für die Komplementärmedizin und Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) hat und welche Chancen sich daraus ergeben. Am Symposium „Digitale Gesundheit 4.0 aus Sicht der TCM und Komplementärmedizin“ diskutieren ExpertInnen vom 19. bis 20. Oktober, wie diesen neuen Entwicklungen begegnet werden kann. Organisiert wird das Symposium vom Zentrum TCM und Komplementärmedizin an der Donau-Universität Krems, unter der Leitung von Prim. Prof. Dr. Andrea Dungl-Zauner.

Neue Chancen für das Gesundheitssystem
In Zeiten von demographischen Umbrüchen spielt die digitale Unterstützung auch in Pflege und im Ambient Assisted Living eine immer entscheidendere Rolle. Zeitmangel und Personalknappheit sowie budgetäre Grenzen fordern nachhaltige Eigenverantwortung von allen Beteiligten im Gesundheitswesen. Kann digitale Gesundheit den komplementären Ansatz im Präventivbereich unterstützen?

Mag. PhDr. Dr. Christine Schauhuber, stellvertretende Leiterin des Zentrums TCM und Komplementärmedizin, erklärt: „Wichtig ist, dass wir den Menschen nicht aus dem Fokus verlieren. Die Komplementärmedizin und die TCM - ein mehrere tausend Jahre altes Medizinsystem – betrachten den Menschen aus unterschiedlichen Blickwinkeln und stellen eine ganzheitliche Sichtweise in den Mittelpunkt. Die persönliche Aufmerksamkeit und Zuwendung, die den Menschen gegeben wird – im Sinne eines biopsychosozialen Gesundheitsverständnisses – ist wesentlicher Teil der Gesundheit und Prävention. Gleichzeitig erleichtert die Digitalisierung den Zugang zu Informationen. Das Symposium soll neue Chancen aber auch Nachteile dieser Thematik beleuchten und diskutieren.“

Von der Ernährungsmedizin bis hin zur Kardiologie
Eine internationale Expertenrunde diskutiert die Digitalisierung des Gesundheitssystems aus Sicht der Ethik, des Patientenrechts, der Orthopädie und der Akupunktur, der Psychologie und der Mathematik sowie der Ernährungsmedizin und der AAL-Forschung. Ihr Kommen zugesagt haben unter anderen Prim. Dr. Michael Gruska (ärztlicher Leiter der PVA) und Dr. Justus Scheder-Bieschin (Charité Berlin). Eröffnet wird das Symposium am 19.10.2018 von der niederösterreichischen Landesrätin Dr. Petra Bohuslav. Außerdem wird der niederösterreichische Digitalisierungsbus vor Ort sein, der mit unterschiedlichen Anwenderbeispielen die digitale Zukunft veranschaulicht. Workshops und praxisorientierte Anwendungen aus der TCM und Komplementärmedizin runden das Symposium ab.

Symposium Digitale Gesundheit 4.0 aus Sicht der TCM und Komplementärmedizin
Termin: 19.10.2018 – 20.10.2018
Beginn: 14 Uhr
Ort: Audimax Donau-Universität Krems

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