17.12.2018

Das von der Donau-Universität Krems koordinierte EU-Projekt LIB(e)RO öffnete Bibliotheken als Integrationsräume für Geflüchtete in Deutschland, Griechenland und Österreich. Dort erwerben sie Wissen für den Alltag, den Berufseinstieg und über ihre neue Heimat.

Im Jahr 2015 erreichten zahlreiche junge Flüchtlinge Österreich. Niederösterreichische Bibliotheken entwickelten die Idee, sich als sichere und sozial integrative Lernorte Flüchtlingen zu öffnen. „Ursula Liebmann vom NÖ Bibliotheksverband brachte die Idee an die Donau-Universität Krems“, erinnert sich Dr. Filiz Keser Aschenberger, Leiterin des Zentrums für Transdisziplinäre Weiterbildungsplanung und Bildungsforschung an der Donau-Universität Krems. Diese Idee wurde konkretisiert und als EU-Projekt unter der Koordination der Donau-Universität Krems eingereicht und im Rahmen des Programms Erasmus+ gefördert.

Die drei Säulen soziale Inklusion, Fortbildung und digitales Lernen vereint LIB(e)RO in einer Plattform. Das Forschungsteam der Donau-Universität Krems greift dabei auf seine Forschungsergebnisse zu den Themen Durchlässigkeit und Teilhabe zurück. Die ersten Umsetzungen wurde gemeinsam mit VertreterInnen aus der Praxis evaluiert und Ableitungen und Schlussfolgerungen für die Professionsentwicklung und -forschung im Bereich des lebensbegleitenden Lernens gebildet. Bibliotheken eignen sich als Setting besonders, weil sie für Neuankömmlinge weniger formell und zugänglicher sind.

Bibliotheken als integrative Lernräume
LIB(e)RO richtet sich sowohl an Bibliothekare und Bibliothekarinnen als auch an Flüchtlinge. „Auf der einen Seite wollten wir eine Plattform schaffen, die integrative Pädagogik, Onlinelernen, Sprachenlernen und berufsbegleitendes Training sowie eine Anleitung zum Leben in einem neuen Land kombiniert. Auf der anderen Seite sollen Bibliothekare dazu befähigt werden, ihre Bibliotheken als sichere und sozial integrative Lernräume zu öffnen“, umreißt Keser Aschenberger die Kernaufgaben des Projekts. In Österreich, Deutschland und Griechenland wurde ein wissenschaftlicher Partner mit einem Praxispartner zusammengeführt, wobei die Aufgaben nach Expertise und Netzwerk geteilt wurden. Aus Deutschland waren die Universität Passau und das Wirtschaftsforum Passau (WIFO) sowie aus Griechenland die griechische Nationalbibliothek und Action Synergy Projektpartner.

Das EU-Projekt startete 2016 und endete im August 2018. „LIB(e)RO war sowohl auf der Implementierungs- als auch auf der Managementebene erfolgreich“, resümiert Keser Aschenberger. Mit Analyseberichten konnten die Probleme aufgezeigt werden, mit denen sowohl Bibliothekare und Bibliothekarinnen als auch junge Flüchtlinge konfrontiert sind. „Wir möchten uns definitiv für die Fortführung des Projekts bewerben. Dann soll noch intensiver auf den Schulungsbedarf der Bibliotheken und Bibliothekare eingegangen werden“, verrät Keser Aschenberger. Die Plattform wird fortlaufend aktualisiert und bleibt für unbegrenzte Zeit aktiv.

 

Titel: Projekt LIB(e)RO
Fördergeber: EU-Erasmus+Programm
Laufzeit: 01.10.2016 – 30.09.2018
Koordinator: Donau-Universität Krems, Universität für Weiterbildung (Österreich)
Projektpartner:
komm.bib – NÖ Fachverband Kommunale Bibliotheken (Österreich)
Universität Passau (Deutschland)
Wirtschaftsforum der Region Passau e.V. (Deutschland)
National Library of Greece (Griechenland)
Action Synergy, S.A. Athens (Griechenland)

EU-Kofinanzierung-LogoDieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.

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