20.11.2018

Ein mitarbeiterInnenfreundlicher Betrieb, der die Gesundheit des Personals erhalten und fördern möchte, wird am Arbeitsmarkt attraktiver. Dies gilt nicht nur für große Konzerne, sondern mittlerweile auch für Klein- und Mittelbetriebe. Das 5. Symposium Gesundheit der Donau-Universität Krems und des Vereins Sport Vision zeigte am 6. November 2018 Trends und Entwicklungen im Bereich Betriebliches Gesundheitsmanagement auf.

ExpertInnen aus der Wissenschaft und Praxis berichteten am 6. November 2018 wie man als Arbeitgeber attraktiv bleibt. Eröffnet wurde das Symposium von Rektor Faulhammer, der auf die Verleihung des Gütesiegels für betriebliche Gesundheitsförderung an die Donau-Universität Krems verwies. Dieses erfolgreiche Konzept basiert auf 3 Säulen, Organisationskultur/Führung, Mentale Fitness und Körperbewusstsein.

Erfahrungen aus Praxis, sowie Erkenntnisse aus der Wissenschaft zeigen auf, dass betriebliche Gesundheitsmanagement Effekte erst mit großen Verzögerungen ersichtlich werden. „Man muss als ArbeitgeberIn ein Maßnahmenpaket im Bereich Prävention, kurative Medizin und Rehabilitation schnüren, um nachhaltige Effekte zu erzielen“, betonte Prof. Gottfried Haber, Leiter des Departments für Wirtschaft und Gesundheit der Donau-Universität Krems. Dies bestätigte auch eine Studie aus dem Department, welche Alexander Braun, MSc, MA beim Symposium präsentierte.

Sinnhaftigkeit und Freude an der Arbeit
„Arbeitszeit wird zur Lebenszeit“ mit diesem Statement eröffnete Mag. Andreas Reiter vom ZTB Zukunftsinstitut seinen Key-Note Vortrag. Die Gesellschaft befinde sich in einem Wertewandel. Die Generation Y (1980-2000) setze Sinnhaftigkeit und Freude an der Arbeit an 1. Stelle. ArbeitgeberInnen seien gefordert attraktiv zu bleiben bzw. zu werden, so Reiter. Unternehmensstrukturen und –kulturen müssten verändert werden, wenn man weiterhin produktive und gesunde Arbeitskräfte gewinnen und halten möchte. „Mit Co-Working Spaces, flexible Arbeitszeitmodelle, ehealth tools und generationsspezifischen Führungsstilen könne man dies schaffen,“ lautete die Kernbotschaft von Key-Note Speaker Mag. Reiter. Unter anderem präsentierte Dr. Paul Jiménez von der Karl-Franzens Universität Graz in seinem Vortrag die Vorteile von ehealth tools und Dr. Bernhard Kleemann setzte mit seiner Themenplattform „Mit plus 50 in der Arbeitswelt“ einen Impuls für die Generation 50 plus.

Erfolgsbeispiele aus der Praxis
Wie man aber betriebliches Gesundheitsmanagement in die gesamte Unternehmensstrategie und -kultur einführt berichteten zwei beeindruckende Beispiele aus der Praxis.

„Unsere Arbeitgeberattraktivität ist in den letzten Jahren gestiegen und dies lässt sich auf die erfolgreiche Implementierung von zahlreichen betrieblichen Gesundheitsmanagement Maßnahmen zurückführen“, so Mag. Michaela Dietrich, Leitung Personalmanagement Maschinenring NÖ-Wien. Der Maschinenring Österreich bietet zahlreiche Möglichkeiten die Gesundheit der MitarbeiterInnen zu erhalten und dadurch auch als attraktiver Arbeitgeber am Markt aufzutreten.

Ein ganz besonderes Praxisbeispiel präsentiert Herr Christian Grünbart, MMBA, MSc mit seinem Hotel Aviva in Oberösterreich. Er hat in seinem Hotelbetrieb die 4-Tage Woche eingeführt. Die Branche kämpfe mit Fachkräftemangel und sei gefordert, dem auch durch innovative Arbeitszeitmodelle entgegenzuwirken.

Glückliche und zufriedene ArbeitnehmerInnen
Die Online-Befragung der SymposiumsteilnehmerInnen zeigte, dass ArbeitnehemerInnen selbst gewählte Arbeitszeitform, selbstbestimmte Arbeitszeiten und Selbstorganisation bevorzugen. Außerdem steht die Work-Life-Balance im Vordergrund. Die Ergebnisse spiegeln den von Mag. Reiter zu Beginn erwähnten Wertewandel wieder.

Betriebliches Gesundheitsmanagement muss also mehr als Bewegungsprogramme und Ernährungstipps beinhalten. ArbeitgeberInnen müssen Sinnhaftigkeit vermitteln und Flexibilität bieten, denn glückliche und zufriedene MitarbeiterInnen sind gesünder und produktiver.

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