26.11.2019

Am Montag, 25. November stellten die Zentren für Angewandte Musikforschung und Museale Sammlungswissenschaften die neuen Räumlichkeiten in Krems-Stein und ihre inhaltlichen Schwerpunkte vor. Beide Zentren gehören zum Department für Kunst- und Kulturwissenschaften der Donau-Universität Krems. Der neue Ort am Steiner Minoritenplatz bietet noch bessere Möglichkeiten der Zusammenarbeit, zudem soll aktiv der Kontakt zu Kulturinstitutionen in Krems-Stein ausgebaut und die unmittelbare Nachbarschaft zur Minoritenkirche genützt werden.

Der Leiter der Gruppe Kultur, Wissenschaft und Unterricht des Amtes der Niederösterreichischen Landesregierung, Mag. Hermann Dikowitsch, hob in seiner Begrüßung die Wichtigkeit des Erhalts und der Vermittlung von Kunst- und Musikbeständen hervor, die der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollen. Diese Funktion passe zu den neuen Räumlichkeiten als historisch dokumentierte Orte des Dialogs, so Dikowitsch in Anspielung auf die Vergangenheit des Ortes als Kloster.

Mag. Friedrich Faulhammer, Rektor der Donau-Universität Krems, bedankte sich beim Land Niederösterreich für die Zurverfügungstellung der neuen räumlichen Infrastruktur. Die neuen Räumlichkeiten seien Ausdruck der erfolgreichen Entwicklung der Donau-Universität Krems und folglich der steigenden Anforderung nach räumlicher Kapazität.

Dekan der Fakultät für Bildung, Kunst und Architektur, Univ.-Prof. Dr. Christian Hanus strich die Geschichtsträchtigkeit und Würde der neuen Räumlichkeiten hervor sowie das Umfeld, das zu einem Austausch der Kulturinstitutionen inspiriere.

Die neuen Räume, so Dr. Christine Rigler, Leiterin des Departments für Kunst- und Kulturwissenschaften der Donau-Universität Krems, böten neben zeitgemäßer Infrastruktur eine verstärke Möglichkeit zur Vernetzung zwischen den ansässigen Zentren und zu den benachbarten Kulturinstitutionen.

In direkter Nachbarschaft zum neuen Standort der Donau-Universität Krems befinden sich am Minoritenplatz das Forum Frohner, das Ernst Krenek Forum, der Klangraum Krems Minoritenkirche sowie die NÖ Festival und Kino GmbH.

Orte des Wissens und traditionsreicher Platz

Dr. Thomas Kühtreiber, Leiter des Instituts für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit, zeichnete den Entwicklungsbogen der mittelalterliche Stadtklöster und Universitäten als kulturelle Zentren nach. Beide seien Orte des Wissens, so Kühtreiber, der durch seinen Festvortrag die besondere Geschichte des Ortes veranschaulichte.

Der Minoritenplatz ist einer der traditionsreichsten Plätze in Krems-Stein, einem äußerst geschichtsträchtigen Areal. So lebte in Stein der berühmte „Kremser Schmidt“ genannte Maler Johann Martin Schmidt. Ludwig Alois Friedrich Ritter von Köchel, Autor des gleichnamigen Verzeichnisses der Werke von Wolfgang Amadé Mozart, wurde dort geboren.

Das Minoritenkloster wurde 1796 säkularisiert, es folgten verschiedene Nutzungen. Die Minoritenkirche diente im Jahr 1850 als Lager für die nahen Tabakwerke. Somit schließt sich der Kreis: In dem 1922 eröffneten Neubau der Tabakfabrik startete im Jahr 1995 der Studienbetrieb der Donau-Universität Krems, die nun neue Räumlichkeiten am Minoritenplatz in Stein mit den beiden Zentren bezieht.

Formen, Inhalten und Rahmenbedingungen von Kunst und Kultur

Das Department für Kunst- und Kulturwissenschaften der Donau-Universität Krems, geleitet von Christine Rigler, befasst sich mit seinen Zentren und Stabsbereichen mit Formen, Inhalten und Rahmenbedingungen von Kunst und Kultur.

Das Zentrum für Angewandte Musikforschung, Leitung Dr. Eva-Maria Stöckler, beschäftigt sich in der Lehre mit den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen des Musiklebens, die durch Digitalisierung, technische Innovation und gesellschaftliche Veränderungsprozesse entstanden sind. In den Forschungsprojekten wird das musikkulturelle Erbe Niederösterreichs und darüber hinaus bearbeitet.

Das Zentrum für Museale Sammlungswissenschaften unter Leitung von Mag. Armin Laussegger, MAS betreibt in enger Kooperation mit den Landessammlungen Niederösterreich Forschungen an materiellen Zeugnissen aus Kunst, Kultur und Natur. Über die Objektforschung hinausgehend werden unterschiedliche methodische Ansätze des Sammelns und Bewahrens auf einer theoretischen Ebene zur Diskussion gestellt und weitergedacht.

Orte des Wissens

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