Bereits zum achten Mal treffen sich internationale ExpertInnen beim European Association of Psychosomatic Medicine (EAPM) Kongress um Antworten auf die psychosomatischen Herausforderungen der globalisierten Gesellschaft zu suchen. Eröffnet wird die Konferenz von Nobelpreisträger Eric R. Kandel.
Der Kongress beschäftigt sich mit den neuen Herausforderungen in der psychosomatischen Medizin und wirft die Frage auf, ob man den neuen Problemstellungen mit neuen Ansätzen begegnen muss. Thematisiert werden die Konsequenzen von Stress, Schlaflosigkeit und Kummer. Zudem werden die therapeutischen Maßnahmen bei Kultur- bzw. Heimatsverlust und die Herausforderungen der alternden Gesellschaft diskutiert.
Die Begrüßung am 24. Juni erfolgt durch Rudolf Anschober, Bundesminister für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz. Eröffnet wird der Kongress von Prof. Dr. Eric Kandel mit einer Rede über das Thema Gedächtnis und altersbedingter Gedächtnisverlust. Der Psychiater, Physiologe, Neurowissenschaftler, Verhaltensbiologe und Biochemiker wurde in Wien geboren und flüchtete 1939 in die Vereinigten Staaten. Eric Richard Kandel erhielt im Jahr 2000 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin.
Widrigkeiten, Stress und Schlafstörungen
Zu den Keynote Speakern zählen unter anderem Prof. Elisabeth Binder, Direktorin des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie, welche der Frage nachgeht, wie Widrigkeiten einem unter die Haut gehen können. Prof. Susan Everson-Rose, Präsidentin der American Psychosomatic Society, spricht über das kardiovaskuläre Risiko von Stress und der ehemalige Präsident der Society of Psychotherapy Research, Prof. Michael J. Lambert, referiert über Nebenwirkungen und Schäden durch die Psychotherapie. Prof. Ulrich Schnyder thematisiert die kultursensitive Psychotherapie und psychische Gesundheit von Flüchtlingen, Prof. Markus Heinrichs beleuchtet die „Biologie des Vertrauens“ und Prof. Dieter Riemann spricht über die Zusammenhänge von Schlafstörungen und psychischen Erkrankungen.
Weltweites Netzwerk aufbauen
„Ich freue mich sehr, den diesjährigen Kongress in Wien organisieren zu dürfen. Der EAPM-Kongress bietet eine wunderbare Gelegenheit, das Wissen über die Psychosomatik zu vertiefen und den Austausch zwischen den WissenschaftlerInnen und TherapeutInnen zu fördern. Zugleich möchten wir auch junge WissenschaftlerInnen unterstützen. Daher wird am Kongress der EAPM Young Investigator Award verliehen“, so Univ.-Prof. Dr. Christoph Pieh, Kongresspräsident und Leiter des Departments für Psychotherapie und Biopsychosoziale Gesundheit an der Donau-Universität Krems. Ganz bewusst verzichtet der Kongress auf jede Form von Sponsoring durch die Pharmaindustrie.
Der EAPM-Kongress wird von einem rund 100-köpfigen internationalen wissenschaftlichen Komitee unterstützt. Ziel ist es, BesucherInnen die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse in Bezug auf die Wechselwirkungen zwischen Körper und Psyche näherzubringen. Es werden mehr als 600 wissenschaftliche Präsentationen erwartet.
European Association of Psychosomatic Medicine (EAPM) 2020 Kongress
Termin: 24. – 27. Juni
Ort: Hofburg, Wien
Rückfragen
Verena Lagler, MA
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