Qualitätsvolle mobile Health-Apps zu finden, ist sowohl für PatientInnen als auch für TherapeutInnen wichtig. Daher entwickelte Thomas Probst von der Donau-Universität Krems in Kooperation mit der Universität Ulm und Universität Würzburg die deutsche Version der „Mobile App Rating Scale“ (MARS) und die „Mobile Health App Database“ (MHAD). Mit MARS können ExpertInnen mHealth-Apps standardisiert bewerten. Diese Bewertungen sind auf der Website der MHAD verfügbar.
Die Vielfalt der mobilen Health-Apps (mHealth-Apps) im Bereich Medizin und Gesundheitswesen ist groß. In den bekanntesten App-Stores wie dem Apple App Store oder dem Google Play Store sind im Moment mehr als 300.000 mHealth-Apps verfügbar, wobei täglich über 200 zusätzliche Apps hinzugefügt werden. Die Menschen nutzen die verheißungsvollen Apps, um ihre Gesundheit zu stärken und Gesundheitsprobleme zu bewältigen. Trotz des starken Wachstums von Gesundheits-Apps und jüngster Verordnungen wie zum Beispiel der Datenschutz-Grundverordnung und der EU-Medizinprodukte-Verordnung, gibt es keine allgemeinen Qualitätsstandards für mHealth-Apps. Aufgrund großer Abweichungen in der Qualität der Apps und der stetig steigenden Nachfrage an digitalen Gesundheitsangeboten - insbesondere in Zeiten von COVID-19 - bringt eine Plattform, die systematisch über die Qualität von mHealth-Apps informiert, einen entscheidenden Nutzen für die Gesellschaft.
Standardisierte Bewertungsplattform
Univ.-Prof. Dr. Thomas Probst vom Department für Psychotherapie und Biopsychosoziale Gesundheit entwickelte zusammen mit der Universität Ulm und der Universität Würzburg die deutsche Version der „Mobile App Rating Scale“ (MARS). Mit MARS können ExpertInnen die Qualität von Gesundheits-Apps systematisch und vergleichbar bewerten. MARS umfasst 23 Elemente, die zur Berechnung einer Bewertungsskala verwendet werden. Aufgelistet werden die bewerteten Apps in einer Datenbank namens Mobile Health App Database (MHAD).
„Die Apps werden in diesem Projekt von zwei unabhängigen speziell geschulten ExpertInnen mit der validierten Skala (MARS) bewertet. Diese Bewertungen werden in weiterer Folge von einer dritten Person überprüft und freigegeben. Die Bewertungen der Apps können dann auf der Website der MHAD frei verfügbar angesehen werden. Das Ziel ist es, die Qualität von mHealth-Apps transparent zu machen, damit informierte und qualitätsgesicherte Gesundheitsentscheidungen getroffen werden können. Dieser Ansatz der Qualitätssicherung ist jedoch nur ein erster Schritt, denn für jede Gesundheits-App sind zur Bestimmung ihrer Wirksamkeit aufwändige randomisiert-kontrollierte Wirksamkeitsstudien nötig“, so der Experte für mobile Anwendungen im Gesundheitsbereich, Thomas Probst.
Mittlerweile sind in der MHAD-Datenbank 1180 Apps eingetragen. Jede App erhält eine Kategorisierung ihrer Ziele und Funktionen sowie Bewertungen in den Punkten Engagement, Funktionalität, Ästhetik und Informationsgüte. Die MHAD-Datenbank bietet daher eine wesentliche Orientierungshilfe sowohl für PatientInnen als auch TherapeutInnen.
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Univ.-Prof. Dr. Thomas Probst
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