20.05.2021

Mit Hilfe der Test Trace Protect (TTP) Strategie sollen Kontaktpersonen von COVID-19 positiv getesteten Personen rasch eruiert und informiert werden. Für diese Tätigkeit braucht man jedoch genügend Personal. Doris Behrens, Leiterin des Departments für Wirtschaft und Gesundheit, unterstützte die proaktive Personalplanung des Gwent TTP Service mit mathematischer Modellierung. Die Erfolgsrate dieses Service liegt bei über 98 Prozent.

Contact Tracing hat das Potenzial, die Ausbreitung von Infektionsgeschehen durch Unterbrechung möglicher Übertragungswege einzudämmen. Im britischen Wales setzt die Test Trace Protect (TTP) Strategie seit Anfang Juli 2020 darauf, Menschen mit SARS-CoV-2-Symptomen so rasch wie möglich zu testen, diejenigen, mit denen sie in engem Kontakt waren, zu finden, über das erhöhte Infektionsrisiko zu informieren und dabei zu unterstützen, Familie, Freunde und das soziale Umfeld durch Selbstisolierung zu schützen. Während sogenannte Contact Tracer alle relevanten Daten von Kontaktpersonen erfassen, bleiben Contact Advisor bis zu zwei Wochen lang mit den Kontaktpersonen in Kontakt, bis eine Infektion ausgeschlossen werden kann.

Personalplanung als Erfolgsrezept

Um die TTP Strategie effektiv umsetzen zu können, bedarf es der richtigen Menge an Leuten, die zum richtigen Zeitpunkt über die richtige Qualifikation verfügen. Seit September 2020 unterstützt Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Doris Behrens, Leiterin des Departments für Wirtschaft und Gesundheit an der Donau-Universität Krems, die proaktive Personalplanung des Gwent TTP Service mit mathematischer Modellierung. Der Service, dessen Erfolgsrate bei über 98 Prozent liegt, ist eine Kollaboration von BezirksvertreterInnen (aus Caerphilly, Blaenau Gwent, Monmouthshire, Newport und Torfaen) und MitarbeiterInnen des Aneurin Bevan University Health Board. Letzteres ist für sämtliche Gesundheitsbedürfnisse von fast 650.000 EinwohnerInnen im südwalisischen Gwent und Teilen des benachbarten Powys zuständig.

Nettoreproduktionszahl sinkt von 1,3 auf 0,8

Die walisische Regierung hat unlängst bekannt gegeben, dass Contact Tracing die Nettoreproduktionszahl im Dezember 2020 von 1,7 auf schätzungsweise 1,3 reduziert hat. Verbesserungen in der Erfassung von Fällen und eine Reduktion der Test- und Tracezeiten führten darauffolgend zu einer weiteren Verringerung von etwa 1,3 auf 0,8. Im Zusammenspiel mit Social Distancing und dem zügigen Voranschreiten des Impfprogramms hat Contact Tracing dazu beigetragen die 7-Tages-Inzidenz in Südwales signifikant zu reduzieren. In Blaenau Gwent beispielsweise sind die wöchentlichen Neuinfektionen pro 100.000 EinwohnerInnen von über 900 (Dezember 2020) auf 1,4 (Ende April 2021) gesunken.

Am 3. Mai 2021 hat das Land wieder „aufgesperrt“ und die Pubs, Fitness Clubs und Hallenbäder geöffnet. Generell ist das Treffen von bis zu 15 Erwachsenen in Innenräumen erlaubt und seit 17. Mai 2021 dürfen die WaliserInnen auch wieder auf internationale Reisen gehen. Nun gilt es, die bisher erfolgreichen Strategien zu adaptieren, um dem erwarteten Anstieg der Neuinfektionen und der Ausbreitung von VOCs (Variants of Concern), unterstützt durch Contact Tracing, entgegenzuarbeiten.

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