17.01.2022

Sepsis wird bis zum Nachweis der beteiligten Keime mit Breitbandantibiotika behandelt. Diese sind gegen ein breites Spektrum an Keimen wirksam, ihre Verwendung kann jedoch die Entstehung von Antibiotikaresistenzen begünstigen. Daher entwickeln Wissenschafter_innen der Universität für Weiterbildung Krems Methoden, um pathogene Bakterien und Resistenzmuster rasch zu identifizieren und mit gezielten Therapien zu behandeln.

Die rasche und zielgerichtete antibiotische Behandlung von Sepsis ist entscheidend für den Krankheitsverlauf und das Überleben von Patient_innen. Die Identifikation der an der Infektion beteiligten Erreger mittels Blutkultur stellt ein zeitaufwändiges Verfahren dar und macht eine anfängliche Behandlung mit Breitbandantibiotika erforderlich. Molekulardiagnostische Verfahren, wie PCR (polymerase chain reaction), liefern Ergebnisse innerhalb weniger Stunden, können jedoch durch bestimmte Probenbestandteile inhibiert werden. Eine rasche und empfindliche Diagnostik ermöglicht eine frühere gezielte Antibiotikatherapie und verringert das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufes.

Gezielte Therapien entwickeln

Daher wird mit diesem Projekt der Nachweis von pathogenen Erregern im Blut verbessert und weiterentwickelt. Wissenschafter_innen untersuchen, wie lange DNA von Keimen im Blut nachweisbar bleibt, auch wenn diese durch Antibiotika-Behandlung bereits inaktiviert sind. Zudem werden Faktoren, die molekulardiagnostische Verfahren hemmen können, identifiziert. Weiters wird nach Biomarkern gesucht, welche auf die Anwesenheit von Keimen im Blut schließen lassen und die Entstehung der Resistenzbildung untersucht. Ziel ist es, ein Konzept zum direkten Pathogennachweis aus Vollblut mittels Next Generation Sequencing (NGS) zu entwickeln.

Verbesserung der Pathogendetektion im Blut

Projektzeitraum:             2019–2022
Fördergeber:                   Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG
Förderprogramm:           BRIDGE
Projektverantwortlich:   Univ.-Prof.in Dr.in Viktoria Weber

Projektmitarbeit:             Dipl.-Ing.in Anita Brindlmayer, Ph.D.; Dr.in Dipl.-Ing.in Birgit Fendl, BSc; Dr.in Lucia Krajcik; Matthias Pilecky, PhD MSc; Univ.-Prof.in Dr.in Viktoria Weber 

 

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