Bei einem akademischen Festakt am 14. September 2022 wurden Alessandra Bonazza, Miloš Drdácký und Wolfgang Rohrbach als sichtbares Zeichen für deren außergewöhnliche Leistungen in Lehre und Forschung und die enge Verbundenheit mit der Universität für Weiterbildung Krems Honorarprofessuren verliehen. Die Entscheidung zu den Honorarprofessuren stützt sich auf externe Fachgutachten und diese gelten für die Jahre 2022 – 2027. Christoph Gisinger erhielt für sein herausragendes Engagement für die Universität den Ehrenring.
Als sichtbares Zeichen für außergewöhnliche Leistungen in Lehre, Forschung und Administration sowie für die enge Verbundenheit mit der Universität bezeichnete Mag. Friedrich Faulhammer, Rektor der Universität für Weiterbildung Krems, die Auszeichnungen bei der Begrüßung.
Die Laudationes für Prof.essa Dott.essa Alessandra Bonazza, Ph.D., für Prof. Ing. dr. h. c. Miloš Drdácký, DrSc und für Univ.-Prof. Dr. phil. Dr. h. c. Dr. habil. rer. oec. Wolfgang Rohrbach hielt Univ.-Prof. Dipl.Arch.ETH Dr. Christian Hanus, Leiter des Departments für Bauen und Umwelt der Fakultät für Bildung, Kunst und Architektur der Universität für Weiterbildung Krems. Als Laudator für Univ.-Prof. Dr. Christoph Gisinger gab sich Univ.-Prof. Dr. Stefan Nehrer, Dekan der Fakultät für Gesundheit und Medizin die Ehre.
Alessandra Bonazza
Nach einem Studium der Geologie an der Universität Ferrara promovierte Alessandra Bonazza 2004 in "Earth Sciences" an derselben Universität. Seit 2004 koordiniert Alessandra Bonazza am Institute of Atmospheric Sciences and Climate ISAC -CNR (Italien) den Bereich "Impacts on Environment, Cultural Heritage and Human Health". Zudem ist sie Professorin für "Environmental impact on materials, deterioration and ageing" an der University of Bologna und Mitglied des PhD Boards of Earth and Marine Sciences (EMAS) an der Universität Ferrara. Als Gastprofessorin und Lektorin unterrichtete Alessandra Bonazza im Laufe der Jahre an verschiedenen Universitäten weltweit, u.a. in Hongkong, Campeche (Mexiko), Cergy-Pontoise (Frankreich) und Krems. Alessandra Bonazza ist dem Department für Bauen und Umwelt seit Jahren verbunden, was sich in einer Vielzahl an Forschungsprojekten ausdrückt, die gemeinsam realisiert werden konnten. Vor allem das Thema des baukulturellen Erbes in Kombination mit Klimawandelfolgen ist stark im Fokus der intensiven Kooperation und dieses Thema wird auch zukünftig von immenser Wichtigkeit sein. Alessandra Bonazza fungierte in einer Reihe von für das Department besonders bedeutenden EU Projekten als Projektkoordinator, so unter anderem in dem Projekt ProteCHt2save, dem Projekt „Study on Safeguarding Cultural Heritage from Natural and Man-Made Disasters“ oder im derzeit noch laufenden Forschungsprojekt STRENCH. Neben der der engen Zusammenarbeit in Projekten gab und gibt es zwischen dem Department für Bauen und Umwelt und Alessandra Bonazza auch eine enge Zusammenarbeit bei Großveranstaltungen und Tagungen und sie ist oft Gast bei Vortragsreihen im Haus wie z. B. zuletzt am Forum Building Science 2021. Alessandra Bonazza ist des Weiteren stark in die Lehre am Department eingebunden, sowohl in den regulären Lehrgängen als auch in der Sommer Universität wie z. B. im Jahr 2019 im Rahmen des Programms ENVIMAT 2019 „Climate Change and Cultural Landscapes“. Die Universität für Weiterbildung Krems hat Alessandra Bonazza die Honorarprofessur für die Jahre 2022 – 2027 verliehen.
Miloš Drdácký
Miloš Drdácký studierte „Civil Engineering" und „Theory of Structures" an der Tschechischen Technischen Universität (CTU) in Prag und promovierte im Jahr 2001 zum „DrSc". Im Jahr 2004 habilitierte sich Miloš Drdácký an der Technischen Universität Brünn. Viele Jahre lang arbeitete Miloš Drdácký als Forscher und späterer als Direktor am Institut für Theoretische und Angewandte Mechanik der Tschechischen Akademie der Wissenschaften, wo er auch das Zentrum für historische Strukturen und Siedlungen gründete und maßgeblich zum Aufbau eines neuen wissenschaftlichen Bereichs der Denkmalpflege beitrug. Miloš Drdácký ist ein weltweit anerkannter Wissenschafter auf dem Gebiet des Kulturgüterschutzes und ein oft geladener Experte ausländischer Kommissionen oder UNESCO-Missionen zur Begutachtung von Denkmälern und Siedlungen. Er hat die Ergebnisse seiner Arbeit aus in- und ausländischen Förderprojekten in mehr als 500 Artikeln und anderen Veröffentlichungen publiziert Miloš Drdácký ist Inhaber von vier Patenten und fünf Gebrauchsmustern auf dem Gebiet der Konstruktion, Prüfung und Diagnose historischer Materialien. Die Universität für Weiterbildung Krems hat Miloš Drdácký die Honorarprofessur für die Jahre 2022 – 2027 verliehen, da er bei der Entwicklung des Departments für Bauen und Umwelt in der Vergangenheit eine maßgebliche Rolle spielte und dies in Zukunft weiterhin tun wird. Dies betrifft den wissenschaftlichen Bereich genauso wie die Lehre. So war er in einer Reihe von wichtigen Projektanträgen federführend involviert. Zu nennen wäre in diesem Zusammenhang z. B. das Projekt Study on Safeguarding Cultural Heritage from Man-Made Disasters, ProteCHt2save oder aber auch das Projekt STRENCH. Darüber hinaus ist vorgesehen, die bereits existierende sehr enge Kooperation zwischen dem Department für Bauen und Umwelt und dem Institut von Miloš Drdácký weiter auszubauen.
Wolfgang Rohrbach
Wolfgang Rohrbach absolvierte ein Studium der Wirtschafts- und Sozialgeschichte sowie der Slawischen Philologie an der Universität Wien und promovierte 1972 zum "Dr. phil." In weiterer Folge wandte er sich verstärkt den Wirtschaftswissenschaften zu und habilitierte sich 2006 an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der West-Ungarischen Universität Sopran. Für viele Jahre bekleidete Wolfgang Rohrbach diverse Experten- und Führungspositionen in der Versicherungsbranche. Seit 1984 lehrt er Versicherungsmanagement und Versicherungsgeschichte an verschiedenen staatlichen und privaten Universitäten und Akademien im In- und Ausland. Einen Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit stellen seine versicherungs-(historischen) Publikationen dar, unter den zahlreichen Publikationen ist insbesondere das mehrbändige Sammelwerk "Versicherungsgeschichte Österreichs" hervorzuheben. Wolfgang Rohrbach ist Präsident von Europa Nostra Austria und Vizepräsident der Österreichisch-Serbischen Vereinigung. Ihm wurden für sein Wirken zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen zuerkannt. Die Universität für Weiterbildung Krems hat Wolfgang Rohrbach die Honorarprofessur für die Jahre 2022 – 2027 verliehen. Seine Verdienste um die Universität sind in mehreren Bereichen erwähnenswert. So erstreckt sich die Zusammenarbeit auf die Unterstützung bei zahlreichen Veranstaltungen wie etwa das fest etablierte „Forum Building Science“. Ebenfalls zu erwähnen in diesem Zusammenhang ist das Würzburger Schimmelpilzforum, in dem das Department für Bauen und Umwelt Veranstaltungspartner ist und in das Wolfgang Rohrbach miteingebunden ist. Zusätzlich sind eine Reihe von gemeinschaftlich ausgerichteten und mit intensiver Beteiligung der Mitarbeiter_innen des Departments abgehaltener Tagungen zu nennen, welche die intensive Zusammenarbeit über die Jahre verdeutlichen.
Christoph Gisinger
Christoph Gisinger absolvierte ein Medizinstudium, dann klinische und wissenschaftliche Ausbildungen an der 2. Medizinischen Universitätsklinik, dem Institut für Physiologie in Wien, dem Royal Free Hospital (London, UK) und der Medical University of South Carolina (Charleston, USA). Seit 1986 ist er Facharzt und 1991 erfolgte die Habilitation im Bereich Innere Medizin und erwarb eine weitere Facharztausbildung für Rheumatologie, Geriatrie, Stoffwechselerkrankungen und Endokrinologie. Es folgten wirtschaftliche Ausbildungen an der Wirtschaftsuniversität Wien, dem Managementzentrum St. Gallen und der Columbia Business School. Christoph Gisinger veröffentlichte zahlreiche Publikationen und Bücher im Bereich klinische Innere Medizin, Arterioskleroseforschung (insbesondere der Immunpathogenese), Rheumatologie, Diabetologie, Endokrinologie und Rheumatologie. Zudem auch zu Geriatrie und der medizinischen Gerontologie, insbesondere der Versorgungsforschung, Entwicklung von Qualitätsindikatoren im Bereich Langzeitpflege und diverse Projekte zum Einsatz von Technik und Robotik bei Menschen mit geriatrischen Krankheitsbildern. Seit 2006 war Christoph Gisinger in Lehre und Forschung an der Universität für Weiterbildung Krems tätig, 2008 erfolgte die Berufung zum Univ.-Prof. für Geriatrie an der Universität für Weiterbildung Krems und die Übertragung der Leitungsfunktion des Zentrums für geriatrische Medizin und Pflege. Seit 2010 war Christoph Gisinger Mitglied des Universitätssenates und von 2013 bis 2019 dessen Vorsitzender. In dieser Rolle in konstruktiver Partnerschaft mit Universitätsrat und Rektorat wirkte er entscheidend bei der Weiterentwicklung der Universität zur voll anerkannten Institution mit, was schließlich auch zur Aufnahme der Universität für Weiterbildung Krems ins Universitätsgesetz führte.
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