Anlässlich der 20. Internationalen Konferenz des Konservierungskomitees des internationalen Museumsrats ICOM, einer weltweit tätigen, mit der UNESCO assoziierten Fachorganisation, wurde Frau Dr.in habil. Patricia Engel, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Research Lab Nachhaltiges Baukulturelles Erbe an der Universität für Weiterbildung Krems in den Vorstand („directory board“) gewählt.
Der internationale Museumsrat ICOM (International Council of Museums) ist eine mit der UNESCO assoziierte Fachorganisation mit weltweit über 45.000 Mitgliedern. Die 1946 in Paris gegründete nichtstaatliche Organisation führt 32 internationale Fachkomitees, welche sich mit relevanten Themenstellungen zum Museumswesen befassen. Das Konservierungskomitee CC (Conservation Committee) zählt darunter zum größten und bedeutendsten Komitee, welches sich mit global relevanten Fragen zur Konservierung und Restaurierung musealer Exponate auseinandersetzt und dazu international gültige Empfehlungen, Terminologien und Definitionen herausgibt.
Eine Papierkonservatorin in Komitee bestellt
Die Wahl in den Komiteevorstand („directory board“) erfolgt in geheimer Abstimmung der Komiteemitglieder für die Zeitdauer von drei Jahren. Im Vorstand sind insgesamt neun anerkannte Persönlichkeiten aus der Wissenschaft vertreten: aus China, aus Japan, aus den Niederlanden, aus dem Vereinigten Königreich und aus Österreich. Ihr internationales Renommé erarbeitete sich Frau Dr.in Engel durch die Leitung interdisziplinärer Forschungsgruppen in wegweisenden Projekten zur Schriftguterhaltung und als Herausgeberin hochgereihter wissenschaftlicher Publikationen. Weiteren Bekanntheitsgrad in Fachkreisen erlangte sie als Gründerin des „European Research Centre for Book and Paper Conservation-Restoration“ und durch ihr Engagement im Verein „Restauratoren ohne Grenzen“. Seit 2014 forscht und lehrt die mehrfach preisgekürte Wissenschaftlerin an der Universität für Weiterbildung Krems. „Als Board Member“, so Patricia Engel, „werde ich auch die Gelegenheit wahrnehmen, mit jungen Stipendiaten und Stipendiatinnen aus aller Welt in Kontakt zu treten und den wissenschaftlichen Nachwuchs kollegial zu unterstützen.“ Zudem möchte sie in ihrer neuen Funktion auch die Bedeutung der Kulturguterhaltung für die Gesellschaft deutlicher sichtbar machen und den fachlichen Dialog verstärkt fördern.
Aktuelle Themenstellungen und Kooperationen
Anlässlich der vom 18. bis 22. September 2023 in València abgehaltenen Komiteekonferenz „ICOM-CC 2023“ wurden umfassende Diskussionen geführt und neue Weichenstellungen vorgenommen. Dabei wurden bereits im Vorfeld eine Umfrage zur Strategie und Vision für die kommenden drei Jahre an die Mitglieder ausgesendet. Die Ergebnisse zeigten, welche der „5 P“ (People, Planet, Prosperity, Peace und Partnership) bereits gut von den Anwesenden bedient werden und wo noch Nachholbedarf besteht. Ferner wurde ein Kooperationsvertrag zwischen ICOM-CC, ICCROM (International Centre for the Study of the Reservation and Restoration of Cukltural Property) und IIC (International Institute for Conservation of Historic and Artistic Works) abgeschlossen, in welchem sich die unterzeichnenden Organisationen verpflichten, gemeinsam an der Nachhaltigkeit in Ausübung der Profession zu arbeiten.
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