12.03.2024

Die transnationale Allianz „European University for Academic Continuing Education“ (EU.ACE) arbeitet am Ziel, das lebensbegleitende Lernen an ihren Institutionen in Vereinbarkeit mit dem Bologna-Prozess weiterzuentwickeln und neu zu definieren, um Studierenden durch passende Formate den hochschulischen Zugang zu erleichtern und, begleitet von qualifizierten Mitarbeiter_innen, ihnen und der Gesellschaft zukunftssichere wissenschaftliche Weiterbildung zu sichern. Ende 2023 hieß die Allianz neue Mitglieder willkommen. Zu den Gründungsinstitutionen dieses Verbunds, darunter die Universität für Weiterbildung Krems, stießen sieben weitere Hochschulen aus Bosnien und Herzegowina, Finnland, Italien, den Niederlanden, Rumänien, der Schweiz und Spanien. Gemeinsam reflektiert die Allianz die hochschulische Weiterbildungslandschaft in Europa.

Die vier Gründungsinstitutionen der „European University for Academic Continuing Education“ – die Universität für Weiterbildung Krems, das Conservatoire national des arts et métiers (Frankreich), die Andrássy Universität Budapest (Ungarn) und die Universität Ulm (Deutschland) – freuen sich über die Erweiterung der transnationalen Allianz. Hochrangige Vertreter_innen der Turku University of Applied Sciences (Finnland), der Catholic University of the Sacred Heart (Italien), der Utrecht University of Applied Sciences (Niederlande), der Alba Iulia University (Rumänien), der Hochschule Luzern (Schweiz) sowie der San Pablo CEU University Foundation (Spanien) vereinbarten ihre Mitwirkung in Brüssel durch die Unterzeichnung des Memorandum of Understanding. Die Erweiterungsrunde des Konsortiums wurde Ende Dezember 2023 durch die University of Zenica (Bosnien und Herzegowina) komplettiert, womit der Westbalkan in der Allianz vertreten ist. Um die wissenschaftliche Weiterbildung auf europäischer Ebene weiterzubringen, bündelten die Partner der Allianz EU.ACE ihre Kräfte und Erfahrungen für eine gemeinsame Einreichung im Rahmen der Erasmus+ European Universities Initiative. Aus Überzeugung von der Bedeutung des Projekts für die universitäre Weiterbildung wird das Konsortium dieses Projekt jedenfalls umsetzen.

Gewachsene Partnerschaften

Die Verbindungen zwischen den Partnerinstitutionen untereinander haben sich über Jahre gebildet und sind mannigfaltig. Die Zusammenarbeit der Universität für Weiterbildung Krems mit dem Conservatoire national des arts et métiers begann 2019. Beide Einrichtungen sind auf Weiterbildung spezialisierte Universitäten, die seit 2022 verstärkt zusammenarbeiten. Über das Netzwerk der Donau-Rektorenkonferenz waren die Universität Krems, die Andrássy Universität Budapest und die Universität Ulm bereits verbunden. Mit der Andrássy Universität Budapest arbeitet die Universität Krems auch im Netzwerk Politische Kommunikation (netPOL) zusammen.

Zusammenarbeit der Hochschulsektoren

EU.ACE ist für die Alba Iulia University von besonderem Interesse, da Rumänien eine besonders niedrige Beteiligung im Bereich des lebensbegleitenden Lernens aufweist, was unter anderem an der starken Fragmentierung dieses Sektors liegt. Die Catholic University of the Sacred Heart bot sich als Partner für EU.ACE aus zwei Gründen an: zum einen wegen ihres Zentrums für Internationalisierung der Hochschulen, zum anderen aufgrund ihres Status als eine der besten Privatuniversitäten Italiens. Dem privaten Bereich gehört auch die San Pablo CEU University Foundation, die größte Bildungsstiftung und Trägerin von drei Universitäten in Spanien, an. Diese Institution bietet Bildung von der Primarstufe bis zur Senior_innenuniversität an und bringt Erfahrung mit Allianzen ein.

An der EU-Initiative nimmt die Hochschule Luzern, dank der Finanzierung durch Movetia, der Schweizer Agentur für Austausch und Mobilität, als assoziierte aber de facto gleichwertige Partnerinstitution teil. Sie bringt ihre Erfahrungen mit einem gut entwickelten und erprobten Weiterbildungssystem mit Zertifikaten und akademischen Graden ein. Die Turku University of Applied Sciences und Utrecht University of Applied Sciences, beides Fachhochschulen, sind auch Teil des Konsortiums für angewandte Forschung und berufliche Bildung (CARPE) und bereichern EU.ACE durch ihre starken Verbindungen zu kleinen und mittleren Unternehmen.

In ihrer Durchmischung reflektiert die Allianz die wissenschaftliche Weiterbildungs­landschaft in Europa: Es finden sich hier staatliche wie private Hochschulen, die eine umfassende und anwendungsorientierte Ausbildung anbieten. Das EU.ACE-Konsortium setzt sich aus elf gleichwertigen Partnern sowie weiteren Hochschul- und außerhochschulischen Institutionen als assoziierte Partner zusammen. Auch die Ukraine ist im Konsortium vertreten. Es entspricht der Überzeugung von EU.ACE, dass ein Modell der wissenschaftlichen Weiterbildung nur mit Perspektiven aus dem gesamten Hochschulbereich erdacht, erprobt und schließlich umgesetzt werden kann. Im Memorandum of Understanding fixierten die Partnerinstitutionen, dass sie innerhalb von EU.ACE und darüber hinaus stärker kooperieren werden.

Über EU.ACE

Die Allianz EU.ACE entwickelt ein europäisches Universitätsmodell und innovative, maßgeschneiderte Wege des universitären lebensbegleitenden Lernens als integraler Bestandteil des Bologna-Prozess und des Europäischen Hochschulraums, um den Anforderungen der Gesellschaft und des Arbeitsmarktes des 21. Jahrhunderts gerecht zu werden. Die Allianz fokussiert auf die Vermittlung europäischer Werte vor dem Hintergrund der Globalisierung. Die langfristige Zusammenarbeit berücksichtigt zudem die SDGs, die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen; insbesondere Ziel 4 – Hochwertige Bildung. Als Katalysator für Entwicklungen im Bereich der wissenschaftlichen Weiterbildung will die Allianz Benchlearning mit Unterstützung professioneller Netzwerke wie AUCEN (Österreich), DGWF (Deutschland) und FCU (Frankreich) sowie ASEM Education and Research Hub for Lifelong Learning international beleben. Über die assoziierten Partnerinstitutionen geht der Kontext und die visionäre Skalierbarkeit des transformativen Universitätsmodells über die EU hinaus, etwa durch die Odessa Mechnikov National University und Taras Shevchenko National University of Kyiv (Ukraine), die McGill University – School of Continuing Studies (Kanada), das Thapar Institute of Engineering & Technology (Indien), die Singapore University of Social Sciences sowie die Lifelong Learning Platform, ein Zusammenschluss von 44 europäischen Bildungsorganisationen aus ganz Europa und darüber hinaus.

EU.ACE versteht sich als transformativer Prozess, der die teilnehmenden Universitäten in vielen Bereichen, weit über die Lehre hinaus, weiterentwickelt. Gemeinsame Schulungsprogramme für das wissenschaftliche wie das administrative Personal der Partnerinstitutionen werden mit Fokus auf Soft Skills, digitale, grüne und resiliente Fähigkeiten sowie Sprachkenntnisse vermitteln. Wissenstransfer wird auch über Living Labs mit ihren Service-to-Society- und Forschungsprojekten, das Teilen von Best Practices und das Lernen voneinander durch den persönlichen Austausch vor Ort und virtuell von Mitarbeiter_innen und Studierenden gefördert.

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