Bei einer Blue Hour Podiumsdiskussion am 24. April 2024 diskutierte ein hochkarätig besetztes Podium zum Thema "‘Gute Besserung!‘ Neue Wege im Gesundheitsmanagement.“ Vor allem im Bereich der Pflege und des Krankenhausmanagements ist bereits regelmäßig von einer Krise die Rede, viele haben die Schwächen und Schwierigkeiten des heutigen Gesundheitssystems bereits am eigenen Leib erfahren. Die Universität für Weiterbildung Krems bietet mit „Lean Healthcare Management“ ein darauf zugeschnittenes Weiterbildungsprogramm an.
Eine einfache Lösung für die komplexen Herausforderungen des Gesundheitssystems scheint unwahrscheinlich, aber klar ist, dass neue, innovative Wege und Ansätze gefragt sind. Und sie könnten auch in anderen Bereichen zum Werkzeugkasten der Zukunft werden. Ein solcher Ansatz, der seit einigen Jahren viel Hoffnung verspricht, heißt Lean Health Management. Es soll die Effizienz im Gesundheitswesen steigern und dafür sorgen, dass die vorhandenen Ressourcen optimal genutzt werden.
Über die Chancen von Lean Healthcare Management im Gesundheitswesen, sowohl für die Mitarbeiter_innen als auch für die Patient_innen, sprachen Univ.-Prof.in Dipl.-Ing.in Dr.in Doris Behrens, Leiterin des Departments für Wirtschaft und Gesundheit der Universität für Weiterbildung Krems, Jasmin Eisner, Abteilungsleitung Organisationsentwicklung und Betriebsorganisation am LKH-Universitätsklinikum Graz, Dr. Bernhard Kadlec, kaufmännischer Direktor des Universitätsklinikums St. Pölten-Lilienfeld, und Dr. Dr. Harald Stefanits, Neurochirurg am Kepler Universitätsklinikum. Moderiert wurde die Podiumsdiskussion von Dr. Nikolai Neumayer, Lean-Experte an der Universität für Weiterbildung Krems.
Patient_innen im Mittelpunkt
Die Methode zielt darauf ab, ein optimales Patient_innenerlebnis zu schaffen und alle Führungs- und Leistungsprozesse daran zu orientieren. Die Podiumsgäste waren sich einig, dass ein wesentlicher und wichtiger Aspekt von Lean Healthcare Management die direkte Beteiligung der Mitarbeiter_innen darstellt, da diese jeden Tag mit den Herausforderungen konfrontiert sind und hohe Expertise darin haben, wie Prozesse optimiert werden können.
Erfahrungen aus preisgekrönten Projekten für die Lehre
Univ.-Prof.in Dipl.-Ing.in Dr.in Doris Behrens hat nicht nur viel Erfahrung mit dem britischen Gesundheitssystem National Health Service (NHS), sondern erhielt bereits mehrere Preise für Projekte im Bereich der Qualitätsverbesserung. Das Projekt „Improving Employee Investigations“ des Aneurin Bevan University Health Board, an dem Doris Behrens, Leiterin des Departments für Wirtschaft und Gesundheit an der Universität für Weiterbildung Krems, als Teil des Employee Wellbeing Service beteiligt ist, gewann jüngst mehrere Auszeichnungen. Unter anderem bedachten die Gesellschaft für Healthcare People Management, die Britische Gesellschaft für Arbeitspsychologie und der NHS Wales das Projekt in den Bereichen People Management, Arbeitspsychologie und Quality Improvement mit ihren höchsten Auszeichnungen für das Jahr 2023.
Lean Healthcare Management
Die Erfahrungen aus den preisgekrönten Projekten fließen direkt in Weiterbildungsprogramme der Universität im Bereich der Qualitäts- bzw. Prozessverbesserung im Gesundheitswesen ein. Forschungsgeleitete Lehre trägt maßgeblich zur hohen Qualität der Weiterbildung bei. Ein Beispiel dafür ist das berufsbegleitende Bachelorstudium „Lean Healthcare Management“, das sich mit der kontinuierlichen, nachhaltigen Optimierung entlang des gesamten Wertstroms in Gesundheitsprozessen beschäftigt. Dabei stehen die Bedürfnisse bzw. die Sicherheit der Patient_innen sowie der Kolleg_innen im Mittelpunkt aller Handlungen. Im Studium wird neben einem „Lean-Mindset" auch ein für das Gesundheitswesen adaptierter Methodenkoffer vermittelt. Damit werden Studierende befähigt, Lean-Projekte in der eigenen Organisation zu planen und umzusetzen.
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