21.06.2024

KI und Lehrkräfte – kein Entweder-oder, sondern eine sinnvolle Kombination. Davon ist Prof. Tobias Ley von der Universität für Weiterbildung Krems überzeugt und hat zusammen mit europäischen Partnereinrichtungen das Projekt TAICo ins Leben gerufen. Das Acronym steht für Teacher-AI Complementarity. Jetzt hat dafür die Europäische Kommission grünes Licht gegeben. Das im Horizon Europe Programm geförderte Projekt erarbeitet ein Modell für das Zusammenspiel von Lehrenden und KI. Dessen Richtlinien sollen dem europäischen Bildungssektor helfen, die Herausforderungen für Europa, Digitalisierung und nachhaltiges Wachstum, besser zu bewältigen. Der Universität Krems kommt mit dem Projekt die Themenführerschaft beim Setzen vom Standards im Umgang der Bildung mit KI zu.

Der Bildungssektor spielt eine Schlüsselrolle bei der Bewältigung von gesellschaftlichen Herausforderungen im Bereich der Digitalisierung und des nachhaltigen Wachstums. Lehrkräfte stehen bei der Vorbereitung künftiger Generationen von Kindern und lebenslang Lernenden an vorderster Front. Mit der Zunahme des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Bildung stellt sich zunehmend die Frage, welche Rolle Lehrkräfte in der Zukunft spielen werden. Anstatt auf das Ersetzen von Lehrkräften durch KI, hat sich das TAICo-Projekt zum Ziel gesetzt, ein Modell der Komplementarität zwischen Lehrkräften und KI zu entwickeln, das auf alle Bildungsbereiche und Bildungsberufe anwendbar ist. Dieses Modell soll das Verständnis für das Zusammenspiel von KI und menschlichen Fähigkeiten beim Lehren und Lernen verbessern.

Evidenzbasierte Richtlinien für den Bildungssektor

„In mehreren Feldstudien und in enger Zusammenarbeit mit Lehrkräften werden wir KI-Technologien in authentischen Bildungsumgebungen anwenden und bewerten. Dies wird es uns ermöglichen, praktische und evidenzbasierte Richtlinien für Lehrkräfte, Bildungseinrichtungen, die EdTech-Industrie und politische Entscheidungsträger_innen abzuleiten“, sagt Univ.-Prof. Dr. Tobias Ley, Universitätsprofessor für Weiterbildungsprozesse in digital gestützten Lehr- und Lernräumen und Leiter des Zentrums für Digitalisierung im lebensbegleitenden Lernen der Universität für Weiterbildung Krems. Das Ziel besteht im sinnvollen, produktiven und ethischen Einsatz von KI in der Bildung. Ley weiter: „Wir werden aktiv mit allen Beteiligten die zukünftige Agenda gestalten, wie KI entwickelt wird, wie Lehrkräfte vorbereitet werden und wie die europäische Politik auf die zukünftigen Herausforderungen eines KI-gestützten Bildungssystems reagiert.“

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