13.04.2015

Krems (kpr). Mehr als 250 ExpertInnen aus dem Bildungssektor, Verlagen, aus Wissenschaft und Wirtschaft diskutierten an der Donau-Universität Krems im Rahmen der sechsten Auflage der EDU|days am 8. und 9. April das Potenzial der digitalen Medien in der Bildung. Tenor der Veranstaltung: Das Gestaltungspotenzial digitaler Medien muss für den Unterricht produktiv genutzt werden.

In seiner Keynote umriss Prof. Dr. Beat Döbeli Honegger von der Pädagogischen Hochschule Schwyz sechs Empfehlungen, wie insbesondere Lehrkräfte den Nutzen digitaler Medien für den Unterricht argumentieren können. Döbeli Honegger ist überzeugt, dass das Gestaltungspotenzial digitaler Medien an Schulen genützt werden muss, allerdings im Sinne eines Nebeneinanders mit analogen Medien und unterschiedlicher Formen der Didaktik. Es gelte, so Döbeli Honegger, Freiräume einzurichten, in denen SchülerInnen selbst entscheiden können, wie und welche digitale Medien sie nutzen wollen. Lehrkräfte bräuchten neben der fachdidaktischen Kompetenz auch selbst Anwendungskompetenz digitaler Medien. Beim Einsatz digitaler Medien in der Pädagogik bräuchte es aber auch die Gelassenheit zu wissen, dass das Internet nicht die Lösung für alles sei. Digitale Medien, so Döbeli Honegger, seien kein Selbstzweck.

Univ.-Prof. Dr. Peter Baumgartner, Leiter des Departments für Interaktive Medien und Bildungstechnologien an der Donau-Universität Krems, gab sich in seiner Begrüßung überzeugt, dass das ‚e‘ in e-Learning bald zu Gunsten der Integration digitaler Medien in die Pädagogik verschwinden werde. Er erhoffe sich von der sechsten Auflage der EDU|days Weichenstellungen in Richtung einer stärkeren Hinwendung der Bildungswissenschaft zur Didaktik, einer Beschäftigung mit längerfristigen Entwicklungen, beispielsweise der Zukunft des Schulbuchs in der digitalen Welt, und der stärkeren Fokussierung auf die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen des Lernens.

Von Social Media bis Game based-Learning

Die insgesamt 37 Fachvorträge präsentierten Beispiele erfolgreicher digitaler Anwendungen im Unterricht, von Game based-Learning, über E-Books bis hin zu Apps, Social Media und dem elektronischen Schulbuch. Diskutiert wurden weiters digitale Technologien ein einzelnen Fächern wie Mathematik und der Alltag von Lehrkräften mit digitalen Medien.

Weiters präsentierte die Konferenz das Projekt MIT-MUT, an dem die Donau-Universität Krems wie auch die Pädagogische Hochschule Niederösterreich beteiligt sind. Das Projekt ermutigt Mädchen dazu, sich mit Berufsoptionen aus den Bereichen Informationstechnologien und UnternehmerInnentum auseinanderzusetzen.

Die EDU|days sind eine gemeinsame Veranstaltung der Donau-Universität Krems, der Pädagogischen Hochschule für Niederösterreich und weiterer Partner. Die Tagung fungierte auch als bundesweite LehrerInnenfortbildung.

Rückfragen

Gerhard Schwed, MAS

Mehr zum Thema

Zum Anfang der Seite