Wissenschaftliche Begleitung eines Gemeindeprojekts zur Stärkung der sozialen Teilhabe älterer Menschen

Einsamkeit hat auf Betroffene vergleichbare Auswirkungen wie Rauchen, Bewegungsmangel oder Fettleibigkeit– und ist damit von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung. So erhöht Einsamkeit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 27 % und das Sterblichkeitsrisiko um 26 %. Das Risiko für Einsamkeit steigt mit zunehmendem Alter. In Anbetracht der steigenden Lebenserwartung und der damit verbundenen Zunahme des Bevölkerungsanteils der über 60-Jährigen sind soziale Isolation und Einsamkeit eine zentrale Herausforderung. Das Zentrum für Evaluation unterstützt in diesem angewandten Forschungsvorhaben die evidenzbasierte Praxis von Projekten zur Stärkung der sozialen Teilhabe älterer Menschen. Dies erfolgt auf Grundlage des transdisziplinären Modells der evidenzbasierten Praxis (Satterfield, 2009) und dem Knowledge To Action Framework (Graham, 2009) in Zusammenarbeit mit dem Kooperationspartner „Tut gut!“. Im Rahmen einer Diagnose erfasst das Forschungsteam Optimierungsbedarf bei interessierten Projekten, erhebt Veränderungsmotivation, Zeitressourcen und Veränderungskapazität relevanter Projektschlüsselpersonen und mögliche Hürden für eine evidenzbasierte Praxis. Darauf aufbauend entwickelt das Forschungsteam Unterstützungsleistungen zur projektspezifischen Stärkung einer evidenzbasierten Praxis und setzt diese um. Mögliche Unterstützungsleistungen sind z. B. Wissenstransfer, Erfassen der Bedürfnissen von Zielgruppen und Schlüsselpersonen oder Einbinden von Zielgruppen und Schlüsselpersonen in die Projektentwicklung. Das Projekt wird von November 2021 bis voraussichtlich Dezember 2023 mit Mitteln des NÖ Gesundheits- und Sozialfonds umgesetzt.