Beschreibung
Zur Erreichung der ambitionierten Klimaschutzziele leistet der geförderte Wohnbau bereits einen großen Beitrag. Über die gesetzlichen Vorgaben hinaus setzt die NÖ Wohnbauförderung bedeutende Impulse für die Gebäudeenergieeffizienz und leistet damit einen Beitrag zur Minimierung der gebäudeinduzierten CO2-Belastungen.
Darüber hinaus muss das Gebäude allerdings im Kontext mit seiner Umgebung gesehen werden. Gerade im ländlichen Raum führt v.a. die Zersiedelung zu einem stetigen Zuwachs des motorisierten Individualverkehrs (MIV). Neben raumplanerischen Ansätzen zur besseren Erschließbarkeit müssen Lösungen zur Attraktivierung nachhaltiger und innovativer Mobilitätsmöglichkeiten für die „letzte Meile“ vom und zum Wohnort umgesetzt werden. Für Bauträger stellen bei der Projektentwicklung ihrer Wohnbauvorhaben vor allem die starren Stellplatzverpflichtungen im Baurecht als auch der teils mangelnde Informationsaustausch mit den Gemeinden bezüglich Verkehrskonzepten Hindernisse bei der Umsetzung alternativer Mobilitätskonzepte dar.
Forschungsansatz
Mobilität wird im ganzheitlichen Zusammenhang gesehen – Wohnen und Mobilität hängen eng zusammen und können nicht getrennt betrachtet werden. Die Schaffung von Wohnraum induziert stets auch Verkehr, vor allem im ländlichen Bereich. Das Forschungsprojekt InnoMOB hat erprobte Mobilitätskonzepte, die von Bauträgern unter den gegebenen rechtlichen Voraussetzungen angewandt und in einem NÖ Fördermodell implementiert werden können, erfasst. Dafür wurden in Zusammenarbeit mit unserem Projektpartner HERRY Consult GmbH Best Practice-Beispiele im In- und Ausland erhoben und anschließend für die Anwendbarkeit in ländlichen Regionen Niederösterreichs unter Bezug auf die raumordnungs-, bau- und wohnrechtlichen Rahmenbedingungen bewertet.
Ein zentraler Abschnitt war zudem die Befragung von gemeinnützigen Bauträgern in Niederösterreich über ihre Einstellung zur Thematik Mobilität im Wohnbau.
Die Auswertungen mündeten in konkrete Handlungsempfehlungen für Bauträger, Gemeinden und für die NÖ Wohnbauförderung.
Insgesamt hat das Projekt gezeigt, dass auf der Grundlage des gegenwärtigen Raumordnungs- und Baurechts bereits jetzt schon die Möglichkeit zur Stellplatzreduktion besteht. Nur wenige Bauträger wussten allerdings von derartigen Mobilitätsverträgen zwischen Wohnbauträgern und Gemeinden. Ein Großteil der befragten Bauträger möchte zukünftig vermehrt nachhaltige Mobilitätsmaßnahmen in Ihre Bauvorhaben implementieren, sofern sie dabei von der Gemeinde unterstützt und die Maßnahmen in ein übergeordnetes Verkehrskonzept integriert werden. Eine zusätzliche Bepunktung in der Wohnbauförderung sehen die Bauträger als wichtigen Anreiz zur Umsetzung innovativer Mobilitätskonzepte.
Details
Projektzeitraum | 01.04.2019 - 31.12.2020 |
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Fördergeber | Bundesländer (inkl. deren Stiftungen und Einrichtungen) |
Förderprogramm | NÖ Wohnbauforschung |
Department | |
Projektverantwortung (Universität für Weiterbildung Krems) | Ass.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Daniela Trauninger |
Projektmitarbeit | |
Projektwebsite | https://www.donau-uni.ac.at/de/universitaet/fakultaeten/bildung-kunst-architektur/departments/bauen-umwelt/forschung/projekte/innomob.html |
Team
Ass.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Daniela Trauninger
Publikationen
Passawa, R.; Schuster, M.; Steinacher, I.; Winkler, M.; Trauninger, D. (2020). Innovative Mobilitätskonzepte für den großvolumigen Wohnbau. Nachhaltige Mobilität im ländlichen Raum als Anreiz in der NÖ Wohnbauförderung.
Vorträge
InnoMOB - Innovative Mobilitätskonzepte für den großvolumigen Wohnbau
Immo-Zukunftstag, 14.10.2020
InnoMOB - Video der NÖ Wohnbauforschung
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