Vom 8. Juli bis 13. Juli 2019 haben sich die Sommeruniversität Kulturgüterschutz und die Internationale Sommerschule ENVIMAT zusammengeschlossen, um gemeinsam mit den örtlichen Feuerwehren eine Woche lang Vorträge, eine Exkursion durch die Wachau und eine kleine Live-Übung zur Wiederherstellung des Kulturerbes durchzuführen.
Thema des Programms 2019 war "Klimawandel und Kulturlandschaften - Präventive Bewahrung der natürlichen und kulturellen Ressourcen entlang der Donau". Nach zweitägigen theoretischen Beiträgen zu Klimawandel und vorbereitenden Maßnahmen für kulturelles Erbe, die auf den neuesten Entwicklungen im Rahmen des EU-Interreg CENTRAL EUROPE-Projekts "ProteCHt2save" basierten, führte ein Standortbesuch die Teilnehmer_innen durch die Wachau, ein UNESCO-Weltkulturerbe, das das Gebiet zwischen Krems und Melk entlang der Donau umfasst. Die Naturlandschaft mit ihren Weinbergterrassen konnte vom Schiff auf der Donau aus studiert werden und ein Besuch des Benediktinerklosters Melk krönte letzten Endes den Ausflug.
Die letzten Tage des Programms waren den praktischen Notfallvorsorgemaßnahmen für Kulturgüterschutz in der Wachau, insbesondere Stein, gewidmet, da die letzte Übung mit einem Pilotversuch im Projekt ProteCHt2save kombiniert wurde. Der österreichische Pilotstandort ist die mittelalterliche Stadt Stein, die heute ein fester Bestandteil der Gemeinde Krems ist. Die größte Bedrohung für Stein sind Hochwasser ausgehend von der Donau. Stein ist durch einen mobilen Hochwasserschutz gut geschützt, der bei Bedarf von der Feuerwehr errichtet wird. Während der Pilotversuche wurde der Hochwasserschutzwall nicht errichtet, da die Feuerwehr beim Bau des Schutzwalls sehr versiert ist und Kulturerbeeinrichtungen nicht in diesen Teil der Vorbereitungsmaßnahmen einbezogen sind. Für die Pilotversuche wurde die neu eröffnete Niederösterreichische Landesgalerie ausgewählt. In der Niederösterreichischen Landesgalerie befinden sich die wichtigsten Kunstwerke von Schiele und Kokoschka bis hin zu modernen Künstlern aus Niederösterreich. Sie befindet sich in einer Zone, die voraussichtlich von schweren Donauüberschwemmungen bedroht ist, sollte die mobile Barriere bei einem zukünftigen Hochwasser entweder beschädigt oder nicht hoch genug sein. Deshalb testete die Feuerwehr eine Evakuierung der wichtigsten ausgestellten Gemälde. Die Vorbereitungsmaßnahmen wurden von den Teilnehmer_innen der Summer School im Vorfeld vorbereitet, die auch der Feuerwehr und dem Museumspersonal das System der Streckenkarten vorstellten.
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