22.11.2023

Im Rahmen des Projekts SOS Heritage lud das Zentrum für Kulturgüterschutz gemeinsam mit ICOM Österreich zum ersten Teil der dreiteiligen Workshopreihe zum Thema „Notfallplanung & Katastrophenschutz - Maßnahmen zum Schutz von Museen“ nach Krems ein.

Durch den Klimawandel verursachte extreme Wetterereignisse haben in den letzten Jahren in Europa an Häufigkeit und Intensität zugenommen. Hitze- und Dürreperioden sowie Starkregen und Überschwemmungen bedrohen nicht nur (menschliches) Leben, sondern stellen auch eine große Gefahr für unsere Kulturgüter dar und können massive Schäden verursachen. Dementsprechend sind auch Museen, Depots und Kulturerbestätten in zunehmenden Maße betroffen: Die denkbaren Gefährdungen reichen von Bränden und Wasserschäden über technische Defekte bis hin zu Stromausfällen und Blackouts. Darüber hinaus sind Vandalismus, Terrorakte und bewaffnete Konflikte als reale Bedrohungen erneut in das Bewusstsein der europäischen Bevölkerung gerückt. Katastrophen können verheerende Auswirkungen auf unser kulturelles Erbe in den Depots und Sammlungen haben. Mehr denn je gilt es, auf die Risiken unserer Zeit vorbereitet zu sein.

Das Zentrum für Kulturgüterschutz ist Projektpartner im laufenden Creative Europe Projekt SOS Heritage, das effektive und effiziente Konservierungs-, Anpassungs- und Mitigationsstrategien identifiziert, um nachhaltige Managementmaßnahmen für unser kulturelles Erbe zu entwickeln. Das Projekt fokussiert sich auf den steigenden Bedarf an ausgebildeten Fachkräften, die in der Lage sind, die durch den Klimawandel und unzureichende Erhaltungsmaßnahmen verursachten Risiken für Kulturgüter zu bewerten, zu messen, zu überwachen und zu verhindern.

Vorrangiges Ziel des Workshops am 13. Juni war es, Prävention und Risikomanagement für Kulturgüter zu thematisieren. Das Zentrum für Kulturgüterschutz präsentierte anwendungsorientierte Ergebnisse aus dem Projekt SOS Heritage. ICOM gab einen Überblick über die für die Verleihung des „Österreichischen Museumsgütesiegels“ notwendigen Maßnahmen zur Erhaltung des kulturellen Erbes. In verschiedenen Vorträgen des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes und der Museumsverbände der Bundesländer wurden blinde Flecken in den Vorbereitungsmaßnahmen aufgezeigt und in den anschließenden Workshop-Einheiten konnten die Teilnehmer_innen die Themen in informativen und aktiven Diskussionen vertiefen.

 

Die ICOM-Workshopreihe, die neben Krems auch in Graz und Salzburg (Oktober, November 2023) stattfand, richtete sich vorwiegend an Fachkräfte aus Museen und Depots, private Kulturerbe-Manager_innen, Eigentümer_innen von Kulturerbestätten und Kulturinstitutionen sowie Personen, die im Bereich der Konservierung, Restaurierung und des Managements von kulturellem Erbe tätig sind.

 

ICOM - International Council of Museums ist die größte nationale Organisation für Museen und Museumsfachleute. Sie ist eine mit der UNESCO assoziierte Organisation und bietet ihren Mitgliedern eine Plattform für den Austausch zu Themen wie Museumsarchitektur, Konservierung, Marketing, Sicherheit und Vermittlung. Darüber hinaus vergibt ICOM das „Österreichische Museumsgütesiegel“ an Museen, die international gültige Standards für Museen erfüllen und sich in besonderem Maße der Qualitätssicherung und -steigerung widmen.

 

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