28.04.2021

Beim DigiCulTS Projekt sollen kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit Hilfe von Bildungsangeboten dabei unterstützt werden, digitale Kompetenzen aufzubauen und eine digitale Kultur des Lebens und Arbeitens zu entwickeln. Dieser Artikel gibt einen Einblick in die agile und kollaborative Entwicklung des DigiCulTS Open Online Course. Nach einer Skizzierung der vier Entwicklungsphasen werden konkrete Maßnahmen der jeweiligen Phasen näher beschrieben.

4 Phasen der Lerndesignplanung und –entwicklung

Für die Planung und Entwicklung werden 4 Phasen des gemeinsamen Planens und Entwickelns durchlaufen:

Digicults News Bild

Beim Lerndesign-Prozess für DigiCulTS handelt es sich um einen Co-Creation Prozess mit verschiedenen Stakeholdern. Neben der Donau-Universität Krems sind weitere vier Projektpartner aus Polen, Spanien, Griechenland und Österreich bei der Entwicklung des Lerndesigns beteiligt. Ziel ist es mit Hilfe von Feedbackschleifen das Lerndesign Schritt für Schritt anzupassen und weiterzuentwickeln. In Phase 2 soll der Design-Prototyp entstehen, in Phase 3 kommt es zur Pilotierung und in Phase 4 wird der Roll-Out vorbereitet werden, denn der Kurs soll auch nach der Projektlaufzeit für die Lernenden zur Verfügung stehen.

Phase 1: Personas entwickeln und die Bedürfnisse von Lernenden verstehen

Der Aus- und Weiterbildungskontext von KMU mit den Bedürfnissen, Erwartungshaltungen und Zielen der jeweiligen MitarbeiterInnen können stark variieren. Wichtige Einflussfaktoren sind dabei:

  • Anzahl der MitarbeiterInnen
  • Sektor, in dem das KMU tätig ist
  • Kultureller Kontext des Landes, in dem das KMU niedergelassen ist
  • Position bzw. Verantwortungsbereich der Person, die den Kurs macht
  • Bildungshintergrund und digitales Vorwissen der Person, die den Kurs macht

Es handelt es also um eine Vielfalt an Aus- und Weiterbildungskontexten einer breiten Zielgruppe, mit der wir uns als Kursdesigner konfrontiert sahen. Als nächsten Schritt galt es nun, Gemeinsamkeiten der verschiedenen Akteure zu finden. Es wurden relevante Kompetenzbereiche, Probleme und Inhalte mit Hilfe von qualitativen und quantitativen Methoden identifiziert. Dazu wurden Fragebögen an KMU verschickt sowie Leitfaden-Interviews geführt.

Für Isabell Grundschober, die den agilen Lerndesign-Prozess für DigiCulTS leitet, war es nun zentral, die Ergebnisse der Mixed-Method-Studie in einer Form zu präsentieren, die dem Kursdesign besonders nützt. Alle Beteiligten im Lerndesign-Prozess brauchen ein Verständnis und Empathie für diese breite Zielgruppe, damit der DigiCulTS Online-Kurs auch tatsächlich für KMU in ganz Europa mit verschiedensten Hintergründen relevant und nützlich sein kann.

Daher wurde der Persona-Ansatz genutzt, um Empathie für die Zielgruppe des Lernangebots bei den KursdesignerInnen zu fördern (vgl. van Rooij & Williams, 2012). Ein Beispiel für eine DigiCulTS-Persona kann hier näher betrachtet werden:

Digicults Demographical

Insgesamt wurden 19 Personas basierend auf einer gemeinsamen Persona-Vorlage entwickelt. Die KursdesignerInnen wurden dadurch auf folgende Aspekte sensibilisiert:

  • Motive für Weiterbildung
  • Typische Lernorte der Zielgruppe
  • Probleme und Herausforderungen der Zielgruppe in Bezug auf Weiterbildung
  • Vorwissen und Kompetenzen der Zielgruppe
  • Probleme der Zielgruppe, die sie hoffen durch Weiterbildung lösen zu können

Phase 2: Informierte Entwicklung des Lerndesign-Prototyps

Basierend auf den Erkenntnissen der 19 DigiCulTS-Personas wurde ein erster Prototyp für den DigiCulTS Online-Kurs entwickelt. Zentrale Aspekte dabei sind:

  • Lernendenzentrierung
  • Kompetenzorientierung
  • Constructive Alignment: Lernergebnisse und Lernaktivitäten sind aufeinander abgestimmt
  • Formatives Feedback: Lernende bekommen automatisiertes formatives Feedback sowie Peer-Feedback während des Kurses
  • Modularer Ansatz: Es können Module frei gewählt werden
  • Offener Zugang zum Online Lernangebot (Open Educational Ressources)
  • Problemorientiertes Lernen
  • Eine große Anzahl von Lernenden kann das Angebot in Anspruch nehmen
  • Das Lernangebot kann auch nach Ablauf des Projektes ohne großen administrativen oder tutoriellen Aufwand angeboten werden
  • Der Kurs soll via SEO einfach im Netz auffindbar sein

Es wurde sich daher konzeptuell auf ein cMOOC-Format geeinigt: Ein offener Online Kurs, der Aktivitäten zum Austausch und zu Vernetzung in Online-Diskussionsräumen bietet.

Phase 3: Implementierung und formatives Feedback

Einem iterativen Ansatz nach wird nun das erste Modul des DigiCulTS Kurses entwickelt und umgesetzt. Thema des Moduls ist „Digital Transformation & Online Business Communication“. Vorerst ist das Modul auf Englisch verfügbar. Nachdem das Modul mehrere Feedback-Schleifen durchlaufen hat, wird es für die Übersetzung auf Deutsch, Polnisch, Griechisch und Spanisch freigegeben. Für die Feedbackschleifen suchen wir noch Test-User.

Möchten Sie DigiCulTS Test-User sein?

Interessieren Sie sich für das Thema digitale Transformation und Online Business Communication und Sie haben kein Problem, auf Englisch zu lesen und zu schreiben? Dann würden wir uns freuen, Sie als freiwillige Test-User bei DigiCulTS zu gewinnen! Ihr Feedback wäre wertvoll für die Weiterentwicklung des Kurses und im Gegenzug bieten wir Ihnen gerne einen Einblick „hinter die Kulissen“: In die agile Entwicklung und didaktische sowie technische Aufbereitung des cMOOCs.

Bitte melden Sie sich bei Isabell Grundschober für mehr Informationen zum Projekt oder zur Möglichkeit als Test-User bei DigiCulTS mitzuwirken.

„Die Unterstützung der Europäischen Kommission für die Erstellung dieser Veröffentlichung stellt keine Billigung des Inhalts dar, welcher nur die Ansichten der Verfasser wiedergibt, und die Kommission kann nicht für eine etwaige Verwendung der darin enthaltenen Informationen haftbar gemacht werden."

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