Interreg Projekt Digital Village - Chancen und Herausforderungen der österreichischen und slowakischen Gemeinden mit der Digitalisierung meistern
Wie können Gemeinden in Österreich und in der Slowakei von der Digitalisierung profitieren? Was kann dafür gemacht werden, dass die kommunale Digitalisierung besser gelingt? Wie kann die Zusammenarbeit zwischen Gemeinden, Unternehmen und Forschung (besser) funktionieren? Über diese und weitere Fragen haben wir im Rahmen unserer DigiVil Konferenz – Digitalisierung in den Gemeinden fördern, zusammen mit den RegionalentwicklerInnen und Gemeindeverantwortlichen sowohl aus Österreich als auch aus der Slowakei diskutiert. Die Konferenz war ein Teil des SK-AT Interreg Projektes Digital Village und fand am 1.12.2022 an der Slowakischen Technischen Universität in Bratislava statt.
Das INTERREG Projekt Digital Village (DigiVil) hat es sich zur Aufgabe gesetzt, die Zusammenarbeit zwischen SchlüsselakteurInnen in regionalen Innovationssystemen zu verbessern und so die Entwicklung weiterer Digitalisierungsansätze in der gesamten slowakisch-österreichischen Programmregion voranzutreiben. Im Rahmen des Projektes wurde durch gemeinsame Aktivitäten die grenzüberschreitende Zusammenarbeit von unterschiedlichen Akteuren im gesamten SK-AT Programmgebiet gefördert. Dabei sollte der Wissenstransfer in den Regionen vor allem durch neue Kooperationsformen zwischen Gemeinden und Hochschule gesichert werden. Während des Projektes wurde an unterschiedlichen Kernoutputs gearbeitet. Einerseits haben drei sog. Modellgemeinden in der Slowakei konkrete Pilotprojekte der kommunalen Digitalisierung entwickelt, andererseits wurde ein übertragbarer Digitalisierungsleitfaden und ein Maßnahmenkatalog im Sinne eines Regionalentwicklungskonzeptes für die Digitalisierung in den Gemeinden ausgearbeitet, sowie ein Messinstrument zur Messung der digitalen Handlungsbereitschaft der Gemeinden entwickelt. Zusätzlich wurde eine Arbeits- und Lernplattform erstellt, wodurch die Grundlage für ein Know-How-Transfer in andere Gemeinden und Regionen geschaffen werden soll. Die strategische Verankerung des Projektes wurde durch die Entwicklung des Konzeptes eines grenzüberschreitenden Inkubatornetzwerks abgerundet, welches die Förderung der Innovationen in der Grenzregion sicherstellen soll und dadurch auch die Lebensqualität der BewohnerInnen der Grenzregion verändern, bzw. steigern soll.
Die slowakischen Modellgemeinden haben ihre Pilotprojekte im Rahmen der DigiVil Konferenz zum ersten Mal vorgestellt – Gemeinde Svätý Jur hat einen Teil historischer Sehenswürdigkeiten und des Kulturerbes digitalisiert und mit Hilfe von Augmented Reality und Virtual Reality der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. So konnten die TeilnehmerInnen der Konferenz die entwickelte App ausprobieren und eine digitale Zeit- und Rundreise durch die Gemeinde machen. Dunajská Streda hat eine Lösung für Abfallmanagementsystem mittels Sensortechnologie ausgearbeitet. Dabei wurden in der Gemeinde unterirdische Abfallcontainer installiert, die mit elektronischen Chips und Sensoren ausgestattet sind. Die Gemeinde kann so die Müllabfuhr besser verwalten und durch die gesammelten Daten zB die Transportrouten für die Entleerung der Container besser steuern. In Bratislava-Stare Mesto wurde eine Bestandaufnahme des Vegetationsbestandes durchgeführt und darauf aufbauend ein digitales Vegetationsinventar erstellt. Die BürgerInnen haben so die Möglichkeit, unterschiedliche Informationen zu den Bäumen in der Gemeinde zu bekommen aber auch den aktuellen Zustand der Bäume, insbesondere die Beschädigung der Bäume der Gemeinde mit einer App zu melden.
Nach knapp zwei Jahren wird das Projekt nun abgeschlossen. Alle geplanten Aktivitäten konnten trotz der durch Covid-19 erschwerten allgemeinen Lage und Rahmenbedingungen erfolgreich umgesetzt und auch die Meilensteine und Projektoutputs konnten erreicht werden. Die Universität für Weiterbildung Krems als Lead Partner des Projektes freut sich über die gute Zusammenarbeit und die zahlreichen Anregungen und insbesondere auch den produktiven Informationsaustausch während des Projektes.