13.10.2015

Mag. Othmar Kraml, MSc, Absolvent des Lehrgangs Migrationsmanagement, im Porträt. Geschäftsstellenleiter Arbeitsmarktservice Wels, Absolvent des Lehrgangs Migrationsmanagement

Othmar KramlAls Leiter des Arbeitsmarktservice im Oberösterreichischen Wels beschäftigt sich Othmar Kraml tagtäglich mit dem Thema Arbeitsmigration. Das Studium am Department für Migration und Globalisierung lieferte ihm dafür viel Input.

Othmar Kraml wollte es aus einer beruflich situierten Position heraus noch einmal wissen – und absolvierte von 2010 bis 2013 den Universitätslehrgang „Migrationsmanagement“ am Departement für Migration und Globalisierung. Die Weiterbildung an der Donau-Universität Krems hatte zwar keine unmittelbare, sicherlich jedoch eine prägende Auswirkung auf sein Berufsleben, sagt er. „Ich bin seit 2006 Leiter des Arbeitsmarktservice Wels und hatte schon in früheren Jahren mit dem Thema Arbeitsmigration zu tun, allerdings gab mir das fächerübergreifende, wissenschaftlich fundiert vermittelte Wissen zu Migration wertvolle Inputs für meine Arbeit, besonders was die Einflüsse von Bildung, Wohnen und Gesundheit in diesem Bereich betrifft.“ 
Gerade im Raum Wels als Teil des oberösterreichischen Zentralraumes mit Sitz zahlreicher international bekannter Großunternehmen ist Arbeitsmigration Thema und Herausforderung zugleich. „Oft werden bei Arbeitsuchenden nur formal abgeschlossene und in Österreich anerkannte Ausbildungen erhoben und dokumentiert. Viele Qualifikationen von Migranten sind zwar von der Qualität vergleichbar, aber offiziell nicht anerkannt", bedauert Kraml. Der in letzter Zeit erleichterte Zugang zu Anerkennungsverfahren soll hier Verbesserungen bringen. Kraml selbst ist seit seinem Studium noch regelmäßiger Besucher der Summer School des Departements der Donau-Universität Krems.
 

Potenziale der Menschen fördern

Der Karriereweg führte den heute 52-Jährigen eher zufällig zu seiner derzeitigen Führungsposition – über verschiedene Geschäftsstellen, Hierarchieebenen und Aufgabenbereiche, die alle im Arbeitsmarktpolitischen Bereich lagen: „Nach der Matura begann ich bei einem kleinen damals noch Arbeitsamt in der Jugendberatung.

1990 wechselte ich in die Landesgeschäftsstelle das AMS Oberösterreich in den Bereich der Beruflichen Rehabilitation und nutzte dort im Jahr 1997 die Chance zu einem Wechsel in den Bereich Kurs- und Projektplanung.  Im Jahr 2002 schaffte ich den Sprung zum stellvertretenden Abteilungsleiter. Hätte man mir aber als junger Mann erzählt, was ich alles erreichen würde, hätte ich herzlich gelacht“, so Kraml. Auch eines sei für ihn klar: „Der Weg ist für mich nicht das Ziel, sonst wäre ich nur Wanderer im Irgendwo. Allerdings kann es auf dem Weg zu einer Zielerreichung auch Umwege geben, die sich im Nachhinein betrachtet durchaus gelohnt haben.“ Ebenso lohnenswert sei es, Potenziale von Menschen zu fördern. Dies ist ihm tagtäglich ein Anliegen. „Gerade jungen Menschen ist oft nicht bewusst, dass sie nicht für jemand anderen sondern vor allem für sich selbst und ihre zukünftigen Ausbildungschancen lernen und Schulzeugnisse sind, gerade was den Besuch weiterführender Schulen betrifft nach wie vor von Relevanz. Seit einigen Jahren führen wir mit gemeinsam mit anderen Experten spezielle Berufsorientierungstage  für Jugendliche mit Migrationshintergrund und deren Eltern durch, um diesen das österreichische Schul- und Berufsausbildungssystem transparenter zu machen. Diese Veranstaltungen werden sehr gut angenommen."
 

Artikel aus der Jubiläumsausgabe upgrade 3.15, anlässlich 20 Jahre Donau-Universität Krems, "Wege zum Erfolg - acht Alumni im Portrait" von Christina Badelt

 


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