Stroke-Units, das sind Stationen zur Behandlung akuter Schlaganfälle, gehören bei Krankenhäusern in Ländern mit hohem BIP zum Standardrepertoire medizinischer Versorgung. Diese hochspezialisierten Behandlungen steigern deutlich die Überlebenschancen der PatientInnen. Um das WHO-Ziel der Reduktion von nicht-übertragbaren Krankheiten um 25 Prozent zu erreichen, ist der Ausbau der Schlaganfallstationen in Ländern mit mittlerem oder geringem Pro Kopf Einkommen erforderlich.
Stroke-Units retten durch moderne Ausrüstung und hochspezialisierten Teams vielen Menschen das Leben. Das multidisziplinäre Team kann schnell auf verschiedene Situationen und auf unterschiedlichste Komplikationen reagieren. Wie Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Michael Brainin, Leiter des Departments für Klinische Neurowissenschaften und Präventionsmedizin an der Donau-Universität Krems, in einem jüngst veröffentlichten Kommentar in der Fachzeitschrift „The Lancet“ zeigt, liegt der Nutzen der Schlaganfallstationen für PatientInnen in einer höheren Überlebensrate und einer Reduktion der Folgeschäden.
Michael Brainin: „Die Technik der Schlaganfallstationen wurde über die Jahre hinweg spezialisiert und verbessert. Eine neue INTERSTROKE Studie untersuchte die Risikofaktoren und Ergebnisse von 32 Ländern und 108 Krankenhäusern. Die Ergebnisse zeigen die Wirksamkeit von Schlaganfallstationen. Sie reduzieren die Sterblichkeit und erhöhen die Überlebenschance. In Zukunft sollten diese Schlaganfallstationen auch in ärmeren Ländern ausgebaut werden.“
Sterblichkeit um 25 Prozent reduzieren
„Das Ziel von zukünftigen Studien ist, die Effektivität von mobilen medizinischen Geräten und spezialisierten Behandlungen in Ländern mit geringem BIP zu dokumentieren. Dabei müssen viele Faktoren beachtet werden, wie die Erreichbarkeit der Krankenhäuser, Regionen die kein spezialisiertes Equipment besitzen und PatientInnen die sich keine medizinische Behandlung leisten können. Diese Ergebnisse werden uns helfen Schlaganfallstationen auszubauen und das Ziel der WHO, die Sterblichkeit von nicht-übertragbaren Krankheiten um 25 Prozent zu reduzieren, zu erreichen“ so der Schlaganfallspezialist Michael Brainin.
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Univ.-Prof. Dr. Michael Brainin