07.10.2019

In vier zweitägigen Seminaren wird den wenig beleuchteten Fragen nach der ethischen Dimension des Klimawandels nachgegangen. Eingebettet in den aktuellen Stand der Wissenschaft und die politischen Rahmenbedingungen wird eine Versachlichung des heißdiskutierten Themas ermöglicht.

Der Klimawandel, seine Folgen und die Anstrengungen dagegen beschäftigen nicht erst seit den Fridays-For-Future-Demonstrationen Medien und Politik. Ein Aspekt geht dabei oftmals unter, der im Begriff „Klimagerechtigkeit“ angesprochen wird. Während die Industrieländer überwiegend für die klimaschädigenden Treibhausgasemissionen verantwortlich sind, werden ärmere Länder, die am wenigsten zu den Emissionen beitragen, am härtesten von den Folgen der Erwärmung wie etwa Dürren und Extremwetterereignisse getroffen.

Klimagerechtigkeit umfasst unterschiedliche Facetten, unter anderem die gerechte Verteilung des verbleibenden Kontingents an Emissionen, um die Klimaerwärmung zu begrenzen, oder die Gerechtigkeit zwischen der gegenwärtigen Generation und kommenden Generationen. Zuletzt thematisierte die Klimawandelaktivistin Greta Thunberg in ihrer Rede bei den Vereinten Nationen in New York die generationenübergreifende Verantwortung der Politik.

Umfassender Blick auf den Klimawandel

Schwerpunkte der Seminarreihe sind Aspekte des Klimawandels aus ethischer Sicht, der Zusammenhang zwischen Klimaschutz, Armut und nachhaltiger Entwicklung sowie das Nachdenken über die globalen und lokalen Transformationspfade in Richtung Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit. „Die Seminarreihe bietet einen gemeinsamen Reflexionsort, in dem eine grundlegende sachliche Einführung in unterschiedliche Aspekte des komplexen Phänomens erfolgt, sowohl aus naturwissenschaftlicher, sozialwissenschaftlicher und ethischer Sicht als auch aus der Sicht der konkreten Praxis einer Transition in Richtung Nachhaltigkeit“, umreißt Projektleiter PD Mag. Dr. Ernst Fürlinger, Donau-Universität Krems, die Seminarthemen. Beiträge von NGOs, von Praktikern und Praktikerinnen auf lokaler Ebene sowie die Perspektiven verschiedener Religionsgemeinschaften erweitern das Verständnis der Klimaproblematik. In den vier zweitägigen Seminaren werden Vorträge und Gespräche verbunden mit Textarbeit, Podiumsgesprächen, persönlicher Reflexion und Gruppendialog.

Referierende sind: Prof. Georg Kaser (Universität Innsbruck), Dr. Keywan Riahi (IIASA), Dr. Fred Luks, Prof. Klara Zwickl (beide WU), Prof. Helmut Haberl (BOKU), Dr. Ernst Fürlinger (Donau-Universität Krems), Katharina Rogenhofer, MSc (Fridays for Future) u.a. Die Weiterbildung richtet sich primär an MitarbeiterInnen von Umwelt- und Entwicklungsorganisationen, Religionsgemeinschaften, junge Studierende aller Disziplinen, aber auch an alle, die eine grundlegende Einführung in das Thema Klimawandel absolvieren möchten. Gefördert wird die Seminarreihe vom Klima- und Energiefonds und dem Land Niederösterreich.

 

Seminarreihe „Klimagerechtigkeit – Ethische Reflexion und transformatives Handeln“

Seminar 1:    7. – 8. November 2019
Beginn:        9.00 Uhr
Ort:    Wohnprojekt Wien, Krakauerstraße 19, 1020 Wien
Kosten: 980 Euro
Anmeldung: per E-Mail an katharina.schubert@donau-uni.ac.at
Nächste Termine: 20.–21. Februar; 2.–3. April; 4.–5. Juni 2020

Rückfragen

Katharina Schubert, Bakk.

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