Die degenerative Erkrankung Osteoarthrose ist durch einen fortschreitenden Abbau des Knorpels gekennzeichnet. Zu den möglichen Therapiemaßnahmen zählt der Einsatz von Stammzellen, der jedoch mit einigen Hürden verbunden ist. Am Zentrum für Regenerative Medizin wird nun das therapeutische Potential von extrazellulären Vesikeln, die von Stammzellen des Hoffa-Fettkörpers freigesetzt werden, untersucht, um eine alternative, zellfreie Therapiemöglichkeit zu entwickeln.
Da die Häufigkeit von Osteoarthrose in den letzten Jahren stark zugenommen hat, rückt die Entwicklung neuer Therapieansätze für die Knorpelregeneration mehr und mehr in den Fokus der orthopädischen Forschung. Aufgrund ihrer modulatorischen Eigenschaften wurden Stammzellen zu einer vielversprechenden Zellquelle für die Knorpelreparatur. Neben den Vorteilen der Verwendung von Stammzellen traten jedoch auch Hürden auf, wie die Abstoßung der Zellen nach der Transplantation in den Knorpeldefekt, ein begrenztes Überleben der Zellen nach der Injektion und die Einschränkung, das langfristige Zellverhalten und die Wechselwirkungen mit anderen Zellen nicht vorhersagen zu können.
Um diese Nachteile zu umgehen werden zellfreie Alternativen benötigt, welche die gewünschten Eigenschaften von Stammzellen vermitteln.
Am Zentrum für Regenerative Medizin, unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Stefan Nehrer, wird daher das therapeutische Potential von extrazellulären Vesikeln untersucht. Extrazelluläre Vesikel dienen der interzellulären Kommunikation und werden von Zellen abgesondert und von Zielzellen aufgenommen. Sie vermitteln therapeutische Signale, die eine Rolle bei einer großen Anzahl von Krankheiten wie Krebs, Sepsis, rheumatoider Arthritis oder Osteoarthrose spielen.
Das therapeutische Potential ausloten
„Dieses Projekt untersucht das therapeutische Potential von extrazellulären Vesikel, die von mesenchymalen Stammzellen des Hoffa-Fettkörpers sekretiert werden“, so die Projektverantwortliche Ass.-Prof. Mag. Andrea De Luna, PhD.
Der Hoffa-Fettkörper liegt im Kniegelenk zwischen Schienbeinkopf, Kniescheibenband und dem unteren Rand der Kniescheibe. Aufgrund ihrer Nähe zum Knorpel sind mesenchymale Stammzellen aus diesem Fettgewebe stärker in die Entwicklung und Fortschreitung der Ostheoarthrose involviert.
„Im Fokus stehen dabei die Auswirkungen von diesen extrazellulären Vesikeln auf verschiedene Prozesse, die sich während der Ostheoarthrose abspielen, sowie der Einfluss von Blutprodukten wie z.B. plättchenreiches Plasma (PRP) auf mesenchymale Stammzellen des Hoffa-Fettpolsters und dessen extrazelluläre Vesikel“, erklärte die Expertin für Ostheoarthrose, Andrea De Luna.
Das Projekt startet am 1. Jänner 2020 und wird vom Life Science Call NFB gefördert.
Extracellular vesicles from Hoffa´s fat pad- a new strategy for cartilage regeneration
Projektzeitraum: 01.01.2020 – 31.12.2022
Fördergeber: NÖ Forschungs- Bildungsges.m.b.H. (NFB)
Department: Gesundheitswissenschaften, Medizin und Forschung
Projektverantwortung: Ass.Prof. Mag. Andrea De Luna, PhD
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