Im Rahmen des 3. Energieeffizienzkongresses in Wien wurden am 5. Oktober 2022 die Projekte „CoolAIR“ sowie „CoolBRICK“ der Universität für Weiterbildung Krems mit dem DECA Award für Innovationen im Bereich Energieeffizienz ausgezeichnet. Markus Winkler, Zentrum für Bauklimatik und Gebäudetechnik, und Albert Treytl, Zentrum für verteilte Systeme und Sensornetzwerke, nahmen den Preis stellvertretend für die Projektteams entgegen.
Gerade durch den Klimawandel und jüngst verschärft durch die aktuelle Energiekrise gewinnt Forschung an energieeffizienten Verfahren immer mehr an Bedeutung. Der steigende Kühlbedarf in Gebäuden ist dabei für einen wachsenden Stromverbrauch und erhöhte CO2-Emissionen verantwortlich. Die prämierten Projekte „CoolAIR“ und „CoolBRICK“ befassen sich gerade mit dieser Herausforderung und untersuchen das Potenzial passiver Kühlmethoden.
Potenzial der Nachtlüftung maximieren
Das erst kürzlich abgeschlossene Projekt „CoolAIR“ setzt auf abgestimmte natürliche Nachtlüftung in Kombination mit tageslichtoptimierter Verschattung, um gerade in den Übergangs- und Sommerperioden den thermischen Innenraumkomfort deutlich zu verbessern. Dafür kommt eine raumautonome, modellbasierte prädiktive Regelung zum Einsatz. Die entwickelte Regelung kann nach dem Plug & Play-Prinzip ohne Einbindung in eine übergeordnete Gebäudeleittechnik implementiert werden.
Das aktuell laufende Nachfolgeprojekt „CoolBRICK“ baut auf diesen Ergebnissen auf und schafft normative Grundlagen für die Planung des Kühlpotenzials resilienter Nachtlüftung von Gebäuden. Zu diesem Zweck wurden zwei idente Testgebäude in Salzburg digital nachgebildet und die Temperaturentwicklung in verschiedensten Szenarien anhand dieser digitalen Zwillinge untersucht. Durch reale Langzeitmessungen an diesen Testgebäuden sind die Ergebnisse parallel zusätzlich validierbar. So werden die Kühlpotenziale, die durch intelligente Regelstrategien für automatisierte Lüftung und Verschattungen realisiert werden können, für Planungsschaffende quantifiziert und aufbereitet. An den prämierten Projekten sind Forschende des Departments für Bauen und Umwelt sowie des Departments für Integrierte Sensorsysteme beteiligt. Bei der Preisverleihung wurden sie von Dipl.-Ing. Markus Winkler, stellvertretender Leiter des Zentrums für Bauklimatik und Gebäudetechnik, und Dipl.-Ing. Albert Treytl, Leiter des Zentrums für verteilte Systeme und Sensornetzwerke, vertreten.
Überzeugende Forschung mit praktischer Anwendung
Die Fachjury bewertete das eingereichte Konzept in sämtliche Kriterien des Awards Innovation, Umsetzbarkeit und Energieeinsparungspotenzial als Sieger: Die Forschungsergebnisse bieten einen alternativen Lösungsansatz gegen die Überwärmung von Gebäuden, können zu breiter Anwendung am Markt finden und tragen mit ihrem Energiesparpotenzial zu den österreichischen Klimazielen bis 2040 bei. So konnte die einfache Nachrüstbarkeit insbesondere im denkmalgeschützten Bestand ebenso überzeugen wie hohe Skalierbarkeit des raumorientierten Ansatzes.
Über den DECA Award
Die DECA ist die Interessensvertretung der österreichischen Energiedienstleister sowie Ansprechstelle für Energieeffizienzfragen und Schnittstelle zu anderen Stakeholdern. Mit dem DECA Award werden beispielhafte Projektumsetzungen in Unternehmen und Forschung aus den Bereichen Energieeffizienz, Energiedienstleister und Contracting ausgezeichnet. Dabei werden die Einreichungen nach den Kriterien Innovation, Umsetzbarkeit und Energieeinsparungspotenzial geprüft. Der Preis wird seit dem Jahr 2021 vergeben.
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