Das Projekt inGOV soll die öffentliche Verwaltung unterstützen digitaler zu werden und bessere Dienstleistungen anzubieten sowie gleichzeitig dafür sorgen, dass Ressourcen effizienter eingesetzt werden. Mit neuen digitalen Technologien werden den Menschen zugängliche, benutzer_innenfreundliche, personalisierte öffentliche Dienstleistungen angeboten. Dafür werden E-Governance-Modelle sowie mobile Anwendungen für die Zusammenarbeit mit öffentlichen Dienstleistungen eingesetzt. So sollen Vertrauen und Zufriedenheit der Bürger_innen erhöht werden.
Um die Nutzung von E-Governance für die Bürger_innen attraktiver zu gestalten, verfolgt das Projekt fünf Ziele. Zum einen sollen bei der Entwicklung digitaler Dienstleistungen die Bürger_innen und Stakeholder_innen miteinbezogen werden. Um möglichst vielen Bürger_innen Zugang zu den Diensten zu ermöglichen, sollen Anwendungen für digitale Geräte verwendet werden. Weiters werden eine gemeinsame Nutzung und Wiederverwendung von Daten und Diensten angestrebt („The-Once-Only-Principle“). Damit dies über verschiedene Verwaltungsstellen funktioniert, wird die Kompatibilität der Systeme in der Verwaltung gestärkt. Allgemein soll die Umsetzung von E-Government- und Co-Creation-Prinzipien unterstützt werden.
Neue Funktionalitäten im Praxistest
Grundlage für solche Dienste ist ein Rahmen, in dem alle rechtlichen, kulturellen und verwaltungstechnischen Herausforderungen identifiziert werden, um Lösungen zu entwickeln. Eine Herausforderung liegt in der Zusammenarbeit verschiedener Verwaltungsstellen, um den Benutzer_innen personalisierte, durchgehende elektronische öffentliche Dienstleistungen bieten zu können. In vier EU-Mitgliedstaaten (Österreich, Malta, Griechenland, Kroatien) werden Pilotprojekte basierend auf diesem Rahmen umgesetzt und evaluiert, wobei mehr als 160.000 Bürger_innen angesprochen werden sollen, um ihre Zufriedenheit und die Steigerung des Vertrauens in öffentliche Institutionen zu bewerten.
So wird in Niederösterreich ein Pilotprojekt durchgeführt, das in der Gruppe Wirtschaft, Sport und Tourismus (WST3) der Landesregierung angesiedelt ist. Konkret geht es um die Einhebung der Nächtigungstaxe. Für die Umsetzung werden die Stakeholder wie Hotels, Gemeinden, Interessenvertretungen sowie die zuständigen Stellen in der Verwaltung identifiziert. Nach Interviews mit den Stakeholder_innen werden als Zwischenschritt Anwendungsfälle, sogenannte „Use Cases“, erarbeitet.
2022 soll ein Prototyp der Anwendung entwickelt werden, der mit Testdaten arbeiten wird. In drei Evaluationsdurchgängen wird mit Workshops und Stakeholderinterviews analysiert, welche Teile die Erwartungen erfüllen und an welchen Stellen Verbesserungen erforderlich sind. Der Bereich der Nachhaltigkeit der Projektergebnisse wird von der Universität für Weiterbildung Krems innerhalb des Gesamtkonsortiums geleitet.
Inclusive Governance Models and ICT Tools for Integrated Public Service Co-Creation and Provision – inGOV
Projektzeitraum: 2021-2023
Fördergeber: EU – Horizon 2020
Projektverantwortlich für die Universität für Weiterbildung Krems: Noella Edelmann, PhD MSc MAS BA
Wissenschaftliche Mitarbeiter_innen: Valerie Albrecht, MA BA; Lucy Temple, MSc; Shefali Virkar, PhD
Koordination: University of Macedonia (Griechenland)
Partner: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung (Österreich); Bjelovar (Kroatien); Centre for Research and Technology Hellas – CERTH (Griechenland); Deloitte Consulting SRL (Italien); KU Leuven (Belgien); Malta Information Technology Agency (Malta); Periferia Thessaly (Griechenland); RIDE Technologies (Kroatien); UBITECH LIMITED (Zypern); UNI SYSTEMS (Griechenland); UNISYSTEMS LUXEMBOURG (Luxemburg)
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