Das Forschungsprojekt „Stemsicles“ untersucht, ob der Körper die Abnützung von Gelenken selbst heilen kann. Die zellinternen Reparaturen sollen mit Hilfe von speziellen Partikeln, den extrazellulären Vesikeln, angeregt werden. Diese übertragen Signale und Substanzen zwischen verschiedenen Zelltypen. Isoliert werden die Vesikel aus einem Teil des Gelenkgewebes des Knies, den Stammzellen des Hoffa’schen Fettpolsters.
Rund zwei Drittel der Bevölkerung über 60 Jahre sind von einer Gelenkerkrankung, Ostheoarthrose, betroffen. Daher wird an neuen Therapien geforscht, welche die Regeneration des Knorpels in den Fokus rücken. Extrazelluläre Vesikel eröffnen dabei einen neuen Weg, durch den Signale zwischen verschiedenen Zelltypen kommuniziert werden. Je nach Fracht (z. B. Proteine, Lipide, mRNA, miRNA) könnten die Vesikel unterschiedliche zelluläre Reaktionen hervorrufen.
Neue Therapien erforschen
Der Fokus dieses Projektes liegt auf der Evaluierung des therapeutischen Potenzials von extrazellulären Vesikeln, die aus Stammzellen des Hoffa’schen Fettpolsters (HFP-MSC) isoliert wurden. Darüber hinaus wird der Einfluss von Blutprodukten auf die extrazellulären Vesikel untersucht. In Zellkulturexperimenten simulieren Wissenschafter_innen eine Schädigung des Gelenkknorpels (Arthrose) sowie verschiedene Therapieformen. Die daraufhin freigesetzten extrazellulären Vesikel werden mittels Ultrafiltration isoliert und zur Behandlung von Knorpelzellen bei Gewebespenden von Osteoarthrose-Patient_innen eingesetzt. Die regenerativen Prozesse, welche aufgrund der extrazellulären Vesikel ausgelöst werden, werden in weiterer Folge evaluiert. Weiters wird in Kooperation mit der FH Krems und der Medizinischen Universität Wien die Fracht der extrazellulären Vesikel untersucht. Die gewonnenen Erkenntnisse können dabei helfen, eine Extrazelluläre-Vesikel-basierte Therapie zur Knorpelregeneration zu entwickeln und in der klinischen Praxis umzusetzen.
Extracellular vesicles from Hoffa’s fat pad – a new strategy for cartilage regeneration – Stemsicles
Projektzeitraum: 2020-2023
Fördergeber: Gesellschaft für Forschungsförderung Niederösterreich m. b. H. – Life Science Call
Projektverantwortlich: Ass.-Prof.in Mag.a Andrea De Luna, PhD
Wissenschaftliche Mitarbeiter_innen: Mag.a Karina Kramer; Univ.-Prof. Dr. Stefan Nehrer, MSc; Alexander Otahal, PhD MSc
Koordination: Universität für Weiterbildung Krems, Department für Gesundheitswissenschaften, Medizin und Forschung
Partner: IMC Fachhochschule Krems, Medizinische Universität Wien, OrthoSera GmbH
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