Am 21. Oktober 2022 erfolgte in der Bezirkshauptmannschaft Gmünd die Präsentation der Publikation „Das Erbe der Teichlandschaft – ein künftiges UNESCO-Welterbe?“. Die Ergebnisse wurden im Rahmen des von der EU geförderten KPF Interreg-Projekts „Das Erbe der Teichlandschaft“ vom Department für Bauen und Umwelt der Universität für Weiterbildung Krems erarbeitet und sind ein wichtiger Schritt zur Aufnahme dieser beachtenswerten Kulturlandschaft in die UNESCO-Welterbeliste.
Begrüßt wurden die Gäste vom Gmünder Bezirkshauptmann Mag. Stefan Grusch, der Bürgermeisterin Helga Rosenmayer der Stadtgemeinde Gmünd sowie von Margit Göll, Abgeordnete zum niederösterreichischen Landtag, in Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Die Projektkoordinatoren Dipl.-Kfm. Andreas Salvator Habsburg-Lothringen (ITKI Austria), Univ.-Prof. Dipl.Arch.ETH Dr. Christian Hanus (Universität für Weiterbildung Krems) und Prof. Dr. Dalibor Štys (Südböhmische Universität Budweis) gaben eine Einführung in das komplexe Thema der Teichlandschaften.
Danach präsentierten Kapitelautoren wie Univ.-Prof. DDDr. Wolfgang Rohrbach (Europa Nostra Austria), Prof. Dr. Miloš Drdácký (Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik), Dozent Dr. Zdeněk Adámek (Südböhmische Universität Budweis), Dr. Christian Bauer (Bundesamt für Wasserwirtschaft), Dozent Dr. Martin Brandl sowie Dipl.-Ing. Martin Stejskal-Ripka (beide Universität für Weiterbildung Krems) verschiedene Aspekte der Teichlandschaft wie Ökosystemleistungen in Bezug auf Biodiversität und Klima, auf Ökonomie mit nachhaltiger Fischzucht, auf Volksgesundheit und Tourismus mit kulturellen Aspekten wie der Kulinarik und Tradition sowie die soziale und kulturelle Bedeutung als Gemeingut. Die publizierte Dokumentation der Projektergebnisse enthält in Bezug auf die internationale Positionierung der Teichlandschaft auch Beiträge von Professor Francesco Bandarin, ehemaliger Direktor der Welterbezentrums der UNESCO, und Dr. Pietro Laureano, Berater der UNESCO.
Nach der Schlussdiskussion mit Verantwortlichen aus Politik, von Behörden und Eigentümer_innenvertretungen – unter anderem mit Mgr. Jarmila Hansová (Nationales Denkmalinstitut der Tschechischen Republik), Direktor Ing. Ladislav Seidl, MBA (Abteilung für Kultur, Denkmalpflege und Tourismus, Region Vysočina) und Ing. Jan Hůda, Ph.D. (Teichwirteverband in Tschechien) – erfolgte die feierliche Überreichung der Publikation an die Verantwortlichen, sowie die Eröffnung der begleitenden Ausstellung.
Aufnahme in UNESCO-Welterbeliste als Ziel
Um sicherzustellen, dass für folgende Generationen die außergewöhnliche Kulturlandschaft der Teiche im Waldviertel und Südböhmen erhalten bleibt, zeigt sich eine Aufnahme in die Liste des Welterbes der UNESCO als wichtiger Schritt. Die Publikation ist das Ergebnis einer multidisziplinären Auseinandersetzung mit dem Erbe der Teichlandschaft und hebt deutlich hervor, warum diese Kulturlandschaft derart außergewöhnlich und einmalig für die Menschheit ist. „Die Teichlandschaft lässt uns erkennen,“ so Christian Hanus, „dass artifizielle Werke sehr wohl im Einklang mit der Natur stehen können, dieser gar zum Vorteil sind und dabei auch die Bedürfnisse der Menschen gedeckt werden – und dies über Jahrhunderte.“ Landtagsabgeordnete Göll betont, dass der Teichlandschaft allzu oft mit Selbstverständlichkeit begegnet wird und ihr voller Wert zu wenig wahrgenommen wird. Im Rahmen der Vorbereitung einer Welterbeeinreichung müssten alle Eigenschaften aufgearbeitet und für deren nachhaltige Erhaltung und Entwicklung Managementpläne entwickelt werden.
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