Walter Seböck, Leiter des Zentrums für Infrastrukturelle Sicherheit, eröffnete die Konferenz, an der 120 Expert_ innen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum am 23. Oktober 2024 an der Universität für Weiterbildung Krems über die Schlüsselrolle von Cyber-Resilienz und die Folgen von Cyber-Angriffen diskutierten. Das Generalthema der vom Zentrum für Infrastrukturelle Sicherheit in Kooperation mit dem Bundesministerium für Inneres und dem Kompetenzzentrum Sicheres Österreich veranstalteten Sicherheitskonferenz bot einen tiefen Einblick in die digitale Bedrohungslandschaft und die notwendigen Maßnahmen, um uns in dieser neuen Realität zu verteidigen, zu schützen und zu stärken.
Univ.-Prof.in Dr.in Sita Mazumder von der Hochschule Luzern und Schweizer IT-Ökonomin erläuterte in ihrer Keynote detailliert, wie wir täglich von Cyber-Bedrohungen betroffen sind und ging auf aktuelle und zukünftige Herausforderungen ein. Mazumder betonte, dass ein adäquater Umgang voraussetzt, dass wir verstehen, was der Status quo der Cyberkriminalität ist und wohin die Entwicklung geht. Auch müsse man Informationen mehr hinterfragen – wie am 1. April –, ob das stimmt, was dasteht. Gerade dafür muss auch die junge Generation sensibilisiert werden. Gemeinsam kann eine Zukunft geschaffen werden, in der Cyber-Resilienz weit mehr als nur eine Verteidigungslinie ist. Sie wird zu einer strategischen Stärke, mit der wir den wachsenden Bedrohungen einer vernetzten Welt nicht nur begegnen, sondern auch widerstandsfähiger und proaktiv handeln können.
Cyberbedrohungen: aktuelle Lage und Handlungsmöglichkeiten
Dipl.-Ing. Philipp Blauensteiner, Leiter des Nationalen Cyber-Sicherheitszentrums im Bundesministerium für Inneres, unterstrich die Aussagen Mazumders und verdeutlichte, dass die Cyber-Bedrohungen real seien, stetig zunähmen und Unternehmen, Staat und Gesellschaft vor immense Herausforderungen stellten. Verschärft wird diese Situation durch globale geopolitische Spannungen. Darüber hinaus analysierte Blauensteiner die Motive und Akteur_innen im Cyberspace und zeigte gleichzeitig konkrete Handlungsmöglichkeiten auf, um den Bedrohungen wirksam zu begegnen.
Sicherheitsmanager_innen Gehör verschaffen
Im Rahmen einer Podiumsdiskussion, geleitet von ORF-Wissenschaftsredakteur Prof. Mag. Martin Haidinger (Ö1), wurden Fragen des Sicherheitsmanagements erörtert. Eine Kernbotschaft der Expert_innen war, dass der Weg, um die „stillen Stimmen“ der Sicherheitsmanager_innen lauter und wahrnehmbarer zu machen, nicht nur technisches Wissen erfordert, sondern auch strategisches Geschick und die Fähigkeit, komplexe Themen verständlich und zielgerichtet zu kommunizieren. Dipl.-Ing. Helmut Leopold, PhD, Head of Center for Digital Safety & Security, AIT ergänzte, dass wir alle gefragt und gefordert seien, uns kontinuierlich mit der digitalisierten Welt weiterzuentwickeln.
Weiters diskutierten Dipl.-HTL-Ing. Lambert Scharwitzl, MA MSc, Leiter Militärisches Cyberzentrum, Österreichisches Bundesheer, Mag.a Dagmar Heidecker, Principal Consultant Cyber Security, Microsoft Österreich, Julia Vincke, MA, Vizepräsidentin Security, BASF Group und Keynotespeakerin Univ.-Prof.in Dr.in Sita Mazumder, Schweizer IT-Ökonomin, Hochschule Luzern.
Kunst der Widerstandsfähigkeit
Philipp Mattes-Draxler, Partner im Bereich Cybersecurity sowie Privacy bei PwC Österreich, gab einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Strategien und Maßnahmen zur Erhöhung der Cyber-Resilienz, von präventiven Sicherheitsmaßnahmen über effektive Reaktionspläne bis hin zu kontinuierlichen Verbesserungsprozessen. Der Fokus liegt darauf, Unternehmen dabei zu unterstützen, sich gegen Cyber-Bedrohungen zu wappnen und ihre Geschäftsprozesse auch in Krisenzeiten aufrechtzuerhalten.
Zukunftsstrategien mit Business Continuity Management (BCM)
Jörg Riener von PwC Österreich, spezialisiert auf Krisenmanagement und geopolitische Risikoberatung betonte, dass die Umsetzung von BCM-Strategien die Handlungs- und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen in Krisenzeiten sichere. BCM werde damit zum Schlüssel für nachhaltiges und erfolgreiches Wirtschaften in einer unsicheren Zukunft. Dahingehend schloss die Konferenzleiterin Mag.a Dr.in Ingeborg Zeller in Anlehnung an Steve Jobs mit den Worten: „Es ist nicht der Glaube an die Technologie – es ist der Glaube an die Menschheit.“
Über die Sicherheitskonferenz
Die Sicherheitskonferenz wird seit 2003 jährlich vom Zentrum für Infrastrukturelle Sicherheit der Universität für Weiterbildung Krems veranstaltet und steht seit 2018 unter der wissenschaftlichen Leitung von Mag.a Dr.in Ingeborg Zeller. Die Konferenz hat sich als Treffpunkt der Sicherheits-Community in Österreich etabliert und wird alljährlich von hochkarätigen Expert_innen besucht. Die 23. Sicherheitskonferenz wird am 22.Oktober 2025 stattfinden.
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