11.12.2024

Das vom Land Niederösterreich initiierte Pilotprojekt „Gesundheit.Region.Waldviertel“ stellt sich den aktuellen Herausforderungen im Gesundheitswesen wie Fachkräftemangel, Überalterung der Bevölkerung, steigende Kosten und hohe Erwartungen an eine flächendeckende medizinische Versorgung. Ziel ist es, eine effiziente und wohn­ortnahe Gesundheitsversorgung zu schaffen, das Gesundheitssystem zu entlasten und die Behandlungsergebnisse zu verbessern. Gleichzeitig sollen innovative Lösungsansätze entwickelt werden, die langfristig Bestand haben und eine nachhaltige medizinische Versorgung sicherstellen.

Das Pilotprojekt „Gesundheit.Region.Waldviertel“ setzt auf ein engmaschiges Gesundheitsnetzwerk, das von der Prävention über niedergelassene Ärzt_innen und Kliniken bis hin zu Community Health Nurses, Telemedizin und Gemeinden reicht. Ziel ist es, bestehende Angebote zu bündeln und die Zusammenarbeit der Akteure zu stärken, um Versorgungslücken zu schließen. Das Gesundheitssystem soll entlastet und die bestmögliche Versorgung am richtigen Ort sichergestellt werden, was auch zu einer Entlastung der Kliniken führt. Auf kommunaler Ebene steht die Förderung der Eigeninitiative und Gesundheitskompetenz der Bevölkerung im Vordergrund, insbesondere durch präventive Maßnahmen und die Unterstützung durch Community Health Nurses.

Die Umsetzung beginnt mit einer Analyse des Ist-Zustandes, gefolgt von der Arbeit eines Gremiums aus Expert_innen und Vertreter_innen der INTERREG-Gemeinden, das konkrete Maßnahmen wie telemedizinische Angebote und die Bereitstellung von Ansprechpersonen für das Gesundheitssystem erarbeiten soll.

Die Universität für Weiterbildung Krems als universitärer Partner im Projekt

Univ.-Prof.in Dipl.-Ing.in Dr.in Doris Behrens, Leiterin des Departments für Wirtschaft und Gesundheit an der Universität für Weiterbildung Krems, bezeichnete das Pilotprojekt „Gesundheit.Region.Waldviertel“ als eine anspruchsvolle Initiative, die sich zentral mit der Frage beschäftigt, wie in einer Region eine nachhaltige und effektive Gesundheitsversorgung sichergestellt werden kann, bei der der Mensch im Mittelpunkt steht. Ein Schwerpunkt ihrer Ausführungen lag auf der Bedeutung der Systemanalyse. Diese sei essenziell, um die entscheidenden Hebel für eine langfristige und qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung zu identifizieren. Ohne eine fundierte Analyse bestehe die Gefahr, dass Maßnahmen lediglich temporäre Effekte haben und Ressourcen ineffizient verbrauchen, betonte Behrens.

Die Beteiligung der Universität für Weiterbildung Krems trägt dazu bei, innovative Ansätze für die medizinische Versorgung zu entwickeln, die nicht nur den Herausforderungen einer alternden Gesellschaft und des Fachkräftemangels gerecht werden, sondern auch eine effiziente Nutzung der vorhandenen Ressourcen ohne Qualitätseinbußen ermöglichen.

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