01.12.2023

Der ökologische Fußabdruck des Gesundheitssektors ist zwangsläufig groß, daher müssen die CO2-Emissionen reduziert werden. Diese fakultätsübergreifende Forschungsgruppe untersucht nachhaltige Gesundheitsversorgung im Spannungsfeld zwischen Tradition und Evidenzbasierung. Erforscht werden Wegen, die es ermöglichen, dass die Vorteile nachhaltiger Maßnahmen für die Patient_innen gleich gut oder sogar besser sind.

Der ökologische Fußabdruck des Gesundheitssektors macht 4,4 Prozent der weltweiten Netto-CO2-Emissionen aus. Als globaler Industriefaktor liegt das Gesundheitswesen auf Platz 5 der Hauptemittenten, was eine sofortige Reduzierung der CO2-Emissionen unumgänglich macht. Dabei geht es nicht um Klimaschutz auf Kosten der „Gesundheit“ oder darum, Klimaschutz teuer zu erkaufen. Ziel ist, dort zu handeln, wo die medizinische Forschung zeigt, dass der Nutzen für die Patient_innen durch oft billigere medizinische Maßnahmen ebenso gut, wenn nicht sogar besser ist.

Im Spannungsfeld zwischen Tradition und Evidenzbasierung

Die interfakultäre Forschungsgruppe hat sich zum Ziel gesetzt, den international bereits sichtbaren, aber noch nicht systematisch erforschten Zusammenhang zwischen evidenzbasierter Versorgung und der Nachhaltigkeit von Gesundheitsleistungen zu thematisieren. Das Projekt spannt den Bogen von der Identifikation nutzloser oder schädlicher Maßnahmen im Gesundheitswesen über eine ökonomische Bewertung im Sinne des „Nachhaltigkeitspotenzials“ bis hin zur Herausforderung des „Verlernens“ von Denk- und Handlungsmustern auf gesellschaftlicher, organisatorischer und individueller Ebene. Entsprechend der komplexen Herausforderungen wählt das Projekt einen Mixed-Methods-Ansatz. Mit diesem Pilotprojekt soll der Grundstein für zukünftige größere Forschungsprojekte an der Universität gelegt werden.

 

Sustainable Health Care – in the Tension Between the Tradition and Evidence-based

Projektlaufzeit:

2023–2025

Koordination:

Department für Evidenzbasierte Medizin und Evaluation

Projektleitung:

Brigitte Piso

Teilnehmende Departments:

Department für Evidenzbasierte Medizin und Evaluation: Brigitte Piso, Christina Kien, Irma Klerings, Gerald Gartlehner

Department für Wirtschaft und Gesundheit: Doris Behrens, Walter Hyll, Raimund Kovacevic

Department für Weiterbildungsforschung und Bildungstechnologien: Stefanie Nestawal, Isabell Grundschober

Research Lab Democracy and Society in Transition & Plattform für Nachhaltige Entwicklung: Christina Hainzl, Sarah Nash

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