17.01.2024

Viele Gesundheits-Webseiten enthalten irreführende Angaben. Sie von verlässlichen Gesundheitsinformationen zu unterscheiden, fällt einer Befragung zufolge rund der Hälfte der Österreicherinnen und Österreicher schwer. Das Forschungsprojekt „Infos ohne Nebenwirkung“ an der Universität für Weiterbildung Krems will das ändern. Das Projektteam entwickelte eine Checkliste mit sieben wissenschaftlich geprüften Merkmalen verlässlicher Gesundheitsinformationen.

Bei der Entwicklung achtete die interdisziplinäre Forschungsgruppe darauf, dass die Checkliste drei Voraussetzungen erfüllt: Die darin erwähnten Merkmale verlässlicher Gesundheitsinformationen sind ohne medizinisches Fachwissen erkennbar. Sie sind leicht verständlich und sie eignen sich nachgewiesenermaßen, um verlässliche von irreführenden Inhalten unterscheiden zu können.

Dabei arbeiteten die Forschenden eng mit jenen Menschen zusammen, die die Checkliste letztendlich nutzen sollen: Menschen aus der Bevölkerung ohne medizinische Kenntnisse. Das Ergebnis ist eine leicht verständliche Checkliste mit den sieben wichtigsten Merkmalen verlässlicher Gesundheitsinformationen im Internet.

„Besonders wichtig war uns, dass die Menschen die Checkliste im Alltag unkompliziert anwenden können – also etwa, während sie am Handy oder Computer nach Informationen zu einem Gesundheitsproblem suchen“, erklärt Projektleiterin Mag.a Ursula Griebler, PhD MPH. „Die Checkliste ist nicht nur leicht zu verstehen. Mit sieben Punkten ist sie auch so kurz, dass sie leicht im Gedächtnis bleibt.“ Ausführlichere Erklärungen dazu hat die Forschungsgruppe zusätzlich in einem Video aufbereitet.

Erste wissenschaftlich geprüfte Checkliste für Lai_innen

Ähnliche Checklisten waren schon in der Vergangenheit veröffentlicht worden. Was diese jedoch besonders macht: Sie funktioniert, und zwar nachweislich. Das hat die Forschungsgruppe von „Infos ohne Nebenwirkung“ anhand von 100 ausgewählten Online-Gesundheitsinhalten überprüft. Lassen sich alle oder fast alle Checklistenpunkte mit „Ja“ beantworten, ist die Gesundheitsinformation mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit verlässlich.

Die Checkliste ist somit die erste dieser Art, die auch wissenschaftlich getestet wurde. Sie baut jedoch auf früheren Arbeiten auf: 449 Merkmale aus insgesamt 73 bereits früher veröffentlichten Arbeiten und Checklisten haben die Forschenden der Universität für Weiterbildung Krems überprüft. Die Checkliste mit Erläuterungen zu den einzelnen Punkten und ein Erklärvideo findet sich auf der Webseite.
 

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