Am 25. und 26. Februar 2025 fand das 2. Österreichische Transformationsforum an der Universität für Weiterbildung Krems statt. Rund 160 Delegierte von mehr als 100 zivilgesellschaftlichen Organisationen aus den unterschiedlichsten Bereichen kamen zusammen, um gemeinsam Strategien für einen besseren Bodenschutz und eine aktivere Rolle der Zivilgesellschaft in der sozial-ökologischen Transformation zu diskutieren.
Der Rektor der Universität für Weiterbildung Krems, Mag. Friedrich Faulhammer, hob in seiner Eröffnungsrede die Wichtigkeit von Dialog und Kompromissbereitschaft hervor. Zivilgesellschaftliches Engagement sowie faire Aushandlungsprozesse seien wichtig für die Widerstandsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit der Demokratie. Bundespräsident Dr. Alexander Van der Bellen betonte in seinem Grußwort die soziale und ökonomische Dimension der Bodenversiegelung. Der Journalist Hans Rauscher unterstrich die Bedeutung zivilgesellschaftlicher Kooperation.
Die Tagung begann mit einer inhaltlichen Einführung durch die Expertinnen Dipl.-Ing.in Dr.in Christina Hummel (AGES) und Univ.-Ass.in Dipl.-Ing.in Barbara Steinbrunner, MSc (TU Wien), die Erkenntnisse aus dem Vorbereitungsseminar „Bodenschutz von unten" präsentierten. Hummel zeigte die essentielle Funktion des Bodens für Klima, Wasserhaushalt und Landwirtschaft auf, während Steinbrunner mit dem neuen „Soil Walks Dashboard“ ein innovatives Tool zur Visualisierung von Bodenversiegelung vorstellte.
Die globale Bedeutung des Bodenschutzes
In seiner Keynote sprach der äthiopische Biologe Dr. Million Bellay über die Bedeutung einer agrarökologischen Wende in Afrika, während Univ.-Prof. Dr. Arthur Kanonier (TU Wien) in seinem Vortrag „Bodenstrategie“ die Notwendigkeit einer entschlossenen Umsetzung bereits bestehender Konzepte betonte. Eine Podiumsdiskussion zum Thema „Bodenwende in Österreich“ beleuchtete politische und wirtschaftliche Instrumente für ein nachhaltiges Flächenmanagement.
Den Kern des Forums bildeten Dialoggruppen zu Fragen der Flächenneutralität, demokratischen Beteiligung und strategischen Handlungsoptionen. Am zweiten Tag wurde in Keynotes und Workshops diskutiert, wie eine breitere gesellschaftliche Beteiligung am Klimaschutz und der Transformation gelingen kann. Die Klimaforscherin Dr.in Payal Parekh sprach über die Notwendigkeit neuer Kommunikationsstrategien, um auch ländliche Bevölkerungsgruppen für den Wandel zu gewinnen.
In zehn parallelen Workshops wurden praxisnahe Ansätze weiter vertieft, etwa zur Bauwende mit Andreas Hofer (IBA Stuttgart) oder zur ethischen Dimension globaler Landnutzung mit Dr. Stefan Einsiedel (Hochschule für Philosophie München).
Das Projekt wird mit zwei Folgeveranstaltungen in Wien fortgesetzt: einer Projektschmiede am 28. April zur gezielten Weiterentwicklung von Initiativen sowie einem Dialog mit Politik und Wirtschaft im Juni, um die Ergebnisse des Forums in der Praxis zu verankern. Eine umfassende Dokumentation erscheint im Herbst 2025 in Buchform, zentrale Vorträge werden in Kürze als Video abrufbar sein.
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PD Mag. Dr. Ernst Fürlinger
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