Den Internationalen Frauentag am 8. März nützte die Universität für Weiterbildung Krems, gegenwärtige Herausforderungen der Gleichstellung zu diskutieren und den Zusammenhang zwischen Antifeminismus und Demokratie zu beleuchten. Die Veranstaltung „Antifeminismus im Trend. Gefahr für Gleichstellung und Demokratie“ lud die vier Expertinnen Edma Ajanovic und Karin Bischof von der Universität für Weiterbildung Krems sowie Ayse Dursun und Marion Löffler von der Universität Wien zum Gespräch. Der Rektor der Universität Krems, Friedrich Faulhammer, wies auf die umfassenden Maßnahmen hin, die die Universität zur Gleichstellung der Geschlechter setzt. Eine der Maßnahmen wurde vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung mit einem Diversitas-Hauptpreis 2024 ausgezeichnet.
Die Gegenbewegungen zur Gleichstellung der Geschlechter in der Gesellschaft und im Berufsleben werden stärker, so der Befund vieler Expertinnen. Dr.in Edma Ajanovic und Univ.-Prof.in Karin Bischof, beide Politikwissenschafterinnen am Department für Europapolitik und Demokratieforschung der Universität für Weiterbildung Krems sowie die Politikwissenschafterinnen Dr.in Ayse Dursun und Dr.in Marion Löffler vom Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien teilten diese Beobachtungen bei der Podiumsdiskussion „Antifeminismus im Trend. Gefahr für Gleichstellung und Demokratie“ der Universität für Weiterbildung Krems am 6. März. Versuche, „unsere“ Sprache vor beispielsweise dem Binnen-I oder dem Genderstern zu schützen, seien letztlich vielfach Angriffe auf Gleichstellungspolitiken, auf Geschlechterforschung und schließlich auf die Wissenschaft generell, so der Tenor des Podiums. Anhand wissenschaftlicher Erkenntnisse beleuchteten die Expertinnen plastisch die aktuellen Herausforderungen durch antifeministische Narrative und deren Einflüsse auf Gleichstellung und Demokratie. Dabei habe der negative Fokus auf „Geschlecht“ oder „Gender“ bereits globale Ausformungen angenommen. Das Hinterfragen von „allem, was mit Gender zu tun hat“, würde immer präsenter und käme zunehmend in der „Mitte“ der Gesellschaft an. Anti-Genderismus, so eine der Schlussfolgerungen, betreffe uns alle als Gesellschaft, Antifeminismen führten letztlich zu Ent-Demokratisierung. Wichtig, so betonten die vier Diskutantinnen, sei die kontinuierliche Auseinandersetzung mit diesen Entwicklungen. Wie sehr das Thema bewegt, zeigte die rege Teilhabe des zahlreichen Publikums, das durch Mentimeter-Umfragen oder aktive Fragen der Moderatorin Laura Franz aktiv in die Diskussion eingebunden war.
Gleichstellung und Gleichbehandlung in Universitätsstrategie
In seiner Begrüßung hob Friedrich Faulhammer, Rektor der Universität für Weiterbildung Krems, den Stellenwert hervor, den Vielfalt für die Gesellschaft habe. Fortschritt entstehe nur dort, wo sich Menschen in ihrer Vielfalt einbringen könnten. Die Gleichstellung der Geschlechter fördere daher den Fortschritt, weil sie die Entfaltung der Potenziale aller ermögliche. Die Universität für Weiterbildung Krems, so der Rektor, habe das Thema Gleichstellung und Gleichbehandlung der Geschlechter in ihrer Universitätsstrategie verankert, wozu eine Vielzahl von Maßnahmen umgesetzt werde.
Die Universität Krems realisiert eine Vielzahl an Maßnahmen, um Chancengleichheit der Geschlechter sicherzustellen, Frauen zu fördern und Bewusstsein für das Thema zu schaffen – von Mentoring-Ansätzen wie dem Programm „Karriere_Mentoring III“, dem Entwicklungs- und Coaching-Programm für Mitarbeiterinnen (ENCO), über die Unterstützung der Mobilität von Nachwuchswissenschafterinnen, den gleichstellungsorientierten Kriterien für Auswahlverfahren von Professor_innen, bis hin zu Weiterbildungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen und dem Reporting im Rahmen des Gleichstellungsmonitoring. Für das Maßnahmenportfolio „Context Counts – Biografischer Hintergrund zählt“ erhielt die Universität für Weiterbildung Krems am 2. Dezember einen der Diversitas-Hauptpreise. Im Zentrum des Maßnahmenportfolios steht ein Konzept, mit dem Benachteiligungen aufgrund biografischer Hintergründe oder unbewusster Vorurteile bei der Beurteilung wissenschaftlicher Karrieren vermieden werden sollen. Der Diversitas-Preis wird vom Bundesministerium für Bildung, Forschung und Wissenschaft (BMBWF) vergeben.
Die Veranstaltung anlässlich des Internationalen Frauentags 2025 wurde seitens der Universität für Weiterbildung Krems vom Rektorat, vom Senat, der Stabsstelle für Gleichstellung, Gender und Diversität, dem Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen, dem Department für Europapolitik und Demokratieforschung und der Hochschüler:innenschaft an der Universität für Weiterbildung Krems sowie dem Campus_Network:Diversity* getragen.
Rückfragen
Tags