Beschreibung

Erinnerungsorte sind integraler Bestandteil von Erinnerungskultur, insbesondere in der Vermittlungs- und Bildungsarbeit – und sie gewinnen in Bezug auf die Auseinandersetzung mit der NS-Zeit an Wichtigkeit, da es bald keine Zeitzeugen und Zeitzeuginnen mehr gibt. Dem ‚authentischen‘ Ort wird Zeugenschaft und somit Wahrhaftigkeit zugeschrieben. Was aber, wenn die historische Dimension nicht mehr (oder kaum) erkennbar ist, wenn es keine materiellen Spuren gibt, und/oder der Ort – möglicherweise mehrere – Transformationen erfahren hat bzw. andere Funktionen erfüllt? Am Beispiel von Lagern (Internierungs-, Konzentrationslager, Flüchtlingslager etc.), die sich auf niederösterreichischem Gebiet befanden, lässt sich diese Problematik eindrücklich verdeutlichen: So wurden ehemalige Außenlager des KZ Mauthausen (z. B. Melk) oder Kriegsgefangenenlager (Stalag XVII a Kaisersteinbruch) nach 1945 als Unterkünfte für „Volksdeutsche“ genutzt, die Baracken später abgerissen bzw. teilweise einer anderen Funktion zugeführt. In St. Pölten – Viehofen oder im ehemaligen Stalag XVII b/Krems-Gneixendorf sind keine Gebäude mehr erhalten, nur Mahnmale verweisen auf die ehemaligen Lager. Wie also umgehen mit diesen „unsichtbaren“, transformierten, Orten? Die Tagung „Unsichtbare Lager in Niederösterreich“ verschafft zunächst einen Überblick über heute nicht (oder kaum) mehr erhaltene Lager des 20. Jahrhunderts mit Schwerpunkt auf die Zeit des Zweiten Weltkriegs bzw. der Nachkriegszeit in Niederösterreich und zeigt Forschungsdesiderate auf. Entlang der Dimension des „Nicht-mehr-Sichtbaren“ wird dann der Frage

Details

Projektzeitraum 20.11.2019 - 21.11.2019
Fördergeber sonstige öffentlich-rechtliche Einrichtungen (Körperschaften, Stiftungen, Fonds)
Department

Department für Kunst- und Kulturwissenschaften

Projekt­verantwortung (Universität für Weiterbildung Krems) Ass.-Prof. Mag. Dr. Edith Blaschitz
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