Beschreibung
Das Research Cluster „Counter-Terrorism, CVE and Intelligence” widmet sich den hochrelevanten gesellschaftlichen Herausforderungen des politisch oder religiös motivierten Extremismus, des internationalen Terrorismus und dessen effektiver wie effizienter Bekämpfung als auch dem bislang in der Forschung weitgehend unterrepräsentierten Themenbereich der nachrichtendienstlichen Befassung mit selbigen Phänomenen. Der verfassungsfeindliche Extremismus in sämtlichen ideologisch oder fundamentalistisch-religiös konnotierten Facetten verändert wie ein Chamäleon regelmäßig sein häufig freundlich wirkendes Antlitz. Dies geschieht etwa zu dem Zweck, um extremistische Narrative, die in fundamentaler Ablehnung zu unseren demokratisch-liberalen Grundwerten stehen, als harmlos zu verkaufen und propagandistisch auszuschlachten, d.h. politisch zu instrumentalisieren. Mittels der Verbreitung von extremistischen Botschaften wird zur Radikalisierung von anfälligen Personen oder Gruppierungen beigetragen bzw. versucht, bereits einschlägig Radikalisierte zu politisch motivierter Gewalt anzustacheln. Ebenso entwickelt sich der internationale Terrorismus, als gewaltsame Ausprägung des Extremismus, permanent weiter. Strukturell, taktisch wie auch phänomenologisch. Schwerpunkte, was beispielsweise die ideologischen Grundlagen, die Modi Operandi und taktischen Ressourcen, aber auch die Strategien von Extremisten betrifft, verlagern sich unversehens neu. Wesentliche systemische Trends wie eine fortschreitende Transnationalisierung, eine hochgradige Virtualisierung, taktische Hybridisierung und die intentionale Hinwendung zu neuen Wirkmitteln und -orten bedürfen einer theoretischen Erfassung und eines kontinuierlichen wissenschaftlichen Monitorings, um antizipative oder operative Gegenmaßnahmen adaptiv sowie auch strategisch auszurichten. Die Notwendigkeit einer permanenten, bedarfsindizierten Beforschung des Phänomenbereichs „Staatsschutz und Terrorismus- bzw. Extremismusbekämpfung“ und einer Institutionalisierung derselben hat sich seit längerem in Anbetracht eines allgemein gerade in Europa zu beobachtenden kontinuierlichen Ansteigens des extremistischen Potentials auf sämtlichen ideologischen Spektren als relevant, spätestens im Nachklang an den Wiener Terroranschlag vom 2. November 2020 jedoch als dringlich erwiesen. Im Fokus des Research Clusters „Counter-Terrorism, CVE and Intelligence” stehen die nachhaltige Etablierung, Koordination und Umsetzung von bedarfsorientierter Forschung und Lehre im Bereich „Staatsschutz und Terrorismus- bzw. Extremismusbekämpfung“, dem eigenen Anspruch nach auf internationalem Spitzen-Niveau. Im Lichte der institutionellen Verankerung an der Donau-Universität Krems wird nunmehr sukzessive ein evidenzbasiertes Forschungsdesign in einer Kerndomäne der inneren Sicherheit implementiert werden, das strukturell in einschlägigen Forschungsprojekten Anwendung findet und auch in relevanten Curricula abgebildet ist. Neben umfassenden Analysen neuester Trends und nachhaltiger systemischer Entwicklungen in Hinblick auf Extremismus und Terrorismus sollen strategische Ableitungen mit praktischer Relevanz für die Terrorismusbekämpfung erarbeitet werden. Resultat wird einerseits ein systemisches Lagebild der Phänomenologie politisch motivierter Gewalt und des verfassungsfeindlichen Extremismus, ebenso wie andererseits ein sozialwissenschaftlich fundiertes Mapping relevanter Entwicklungen als Grundlage für mögliche antizipative/präventive Maßnahmen der zuständigen Sicherheitsbehörden sein. Zudem wird eine interdisziplinäre Vernetzung mit führenden (inter-)nationalen Forschungsinstitutionen und der Aufbau von produktiven Forschungskooperationen angestrebt.
Details
Projektzeitraum | 01.07.2021 - 01.07.2026 |
---|---|
Fördergeber | Bund (Ministerien) |
Department |
Department für Rechtswissenschaften und Internationale Beziehungen |
Projektverantwortung (Universität für Weiterbildung Krems) | Mag. Dr. Nicolas Stockhammer |