Beschreibung
Straßennetze beeinflussen Wildtierpopulationen meist negativ, insbesondere durch den Straßentod (road-kill) in Folge von Kollisionen mit Fahrzeugen, und können so zu Bestandsrückgängen einzelner Arten führen. Zum Straßentod gibt es in Österreich nur zu jagdbarem Wild (z.B. Wildschweine) offizielle Statistiken, in denen Niederösterreich seit Jahren den negativen ersten Platz belegt. Daten zu nicht-jagdbaren, darunter teilweise geschützte, Wirbeltierarten fehlen weitestgehend. Eine Herausforderung ist vor allem bei kleineren Wirbeltieren wie den meisten Amphibien oder auch Sperlingsvögeln der kurze Nachweiszeitraum auf Straßen. Zusätzlich können viele Tierarten aufgrund mehrfachen Überfahrens nicht ausreichend bestimmt werden. Eine falsche Artbestimmung kann weitreichende Folgen haben und wissenschaftliche Analysen verfälschen oder Schutzmaßnahmen erschweren. Genetische Analysen, wie Barcoding, können in diesem Fall ein hilfreiches Werkzeug zur Artbestimmung sein, jedoch bedarf es, abhängig vom Naturschutzgesetz des jeweiligen Bundeslandes sowie dem Schutzstatus des Tieres, Genehmigungen zur invasiven Probennahme (Blut, Fell, Gewebe, etc.). Bisher gibt es in Österreich kaum Studien, die auf Barcoding von road-kills basieren. Das Ziel von GeRoKi ist es durch ein erstmals regelmäßig durchgeführtes road-kill-Monitoring auf ausgewählten Straßenabschnitten in Niederösterreich zu evaluieren, wo es vermehrt zum Straßentod von Wirbeltieren kommt (road-kill-Hotspots). Des Weiteren wird getestet, ob eine nicht-invasive Entnahme von Blut- und Gewebeproben vom Straßenbelag unterhalb oder unmittelbar neben der getöteten Wirbeltiere ein probates Mittel zur Extraktion von DNA zur Artbestimmung darstellt. Diese Studie besitzt Modellcharakter, da sich die Ergebnisse und Erkenntnisse auf zahlreiche andere Problemstellungen und Erhebungsansätze verschiedener Tierarten übertragen lassen (z.B. Nachweis von Neozoen).
Details
Projektzeitraum | 02.05.2023 - 01.05.2024 |
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Fördergeber | Bundesländer (inkl. deren Stiftungen und Einrichtungen) |
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Projektverantwortung (Universität für Weiterbildung Krems) | Mag. Dr. Kathrin Pascher |